Wechsel im Fraport-Vorstand

28.09.2006 17:42 Uhr

Manfred Schölch, Stellvertreter von Vorstandschef Wilhelm Bender, scheidet zum 1. April 2007 aus – Nachfolger wird Finanzvorstand Stefan Schulte

Frankfurt/Main. Vorzeitiger Stabwechsel beim Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport: Manfred Schölch, 64, der kurz vor dem Ruhestand stehende Stellvertreter von Vorstandschef Wilhelm Bender, 62, scheidet zum 1. April 2007 aus, teilte die Fraport AG am Donnerstag mit. Schölchs Nachfolger wird Finanzvorstand Stefan Schulte, 46. Für ihn wird noch ein Nachfolger gesucht. Schulte, der seit April 2003 Vorstandsmitglied ist, wird einen Vertrag für fünf Jahre bekommen und die Verantwortung für den Flughafenausbau sowie den Flugbetrieb übernehmen. Der Fraport-Aufsichtsratsvorsitzende und hessische Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) sagte, mit dem neuen Führungsteam sei das Unternehmen „sehr gut aufgestellt für die nächsten Jahre“. Fraport-Chef Bender sprach von einem „wichtigen Stück Kontinuität“, die angesichts der großen Herausforderungen notwendig sei. Um einem Manager aus einem anderen Unternehmen den Wechsel zu ermöglichen, wurde die Zeitspanne von einem halben Jahr gewählt. Zudem werde die Fraport bis April 2007 alle Unterlagen für die Planfeststellung eingereicht und damit eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Flughafenausbau erreicht haben. Der Jurist Schölch ist seit 1989 Vize-Vorstandschef. Sein Vertrag wäre Mitte 2007 ausgelaufen. Im April 2002 hatte er die Zuständigkeit für den Flughafenausbau von Barbara Jakubeit übernommen. Die frühere Berliner Senatsbaudirektorin war im November 2000 in den Vorstand berufen worden und zunächst für den geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens zuständig. Ihr war vorgeworfen worden, nicht ausreichend Kontakt mit Politikern im Umland gesucht zu haben. Daraufhin übernahm sie die Immobilienentwicklung. Im Juli 2005 schied sie vorzeitig aus. Seitdem hat der Vorstand nur noch vier Mitglieder. Der Vertrag von Fraport-Vorstandschef Bender läuft noch bis zum 31. August 2009. Danach wird er in den Ruhestand gehen. Der 62-jährige Manager ist seit 1993 Chef des Flughafenbetreibers. In seine Amtszeit fiel der Börsengang des Unternehmens 2001 sowie die Entscheidung zum Ausbau des Flughafens. Bender bekräftigte, dass er 2010 mit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn rechne. Diese sei notwendig, um die Kapazitätsengpässe am Frankfurter Flughafen zu überwinden. Derzeit gebe es eine Nachfrage für 100 Slots pro Stunde, die Fraport könne aber nur 80 bieten. Auch Weimar sagte: „Die Landebahn muss her.“ (dpa/tz)

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