Konjunkturschwäche und hohe Investitionen haben 2002 die Rekordfahrt der VW-Tochter Nutzfahrzeuge (VWN, Hannover) beendet. Das Unternehmen brach beim operativen Ergebnis um 49 Prozent auf 164 Millionen Euro ein. Der Absatz sackte nach Angaben vom Freitag um 14,2 Prozent auf rund 236.500 Einheiten ab. Der Umsatz fiel um 5,5 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Vorstands-Chef Bernd Wiedemann sagte, die aus eigener Kasse aufgebrachten Investitionen in Rekordhöhe von 572 Millionen Euro hätten das Ergebnis beeinträchtigt. Als Folge werde aber künftig das vom Konzern vorgebene Ziel von neun Prozent Kapitalrendite wieder übertroffen. Wiedemann unterstrich die Pläne, bis 2007 Auslieferungen und Ergebnisse auf Basis des Rekordjahres 2000 zu verdoppeln, als VWN mehr als 250 Millionen Euro verdiente und über 300.000 Fahrzeuge absetzen konnte. 2003 werde aber ein weiteres "Jahr des Übergangs" sein. Ende dieses Jahres werde ein neuer Stadtlieferwagen ("Caddy") auf den Markt kommen. Auf dem Genfer Automobilsalon habe bereits der Multivan der fünften Transportergeneration (T5) eine erfolgreiche Premiere gehabt. Bis 2006 folgten außerdem ein neuer LT, neue Lastwagenmodelle aus der Produktion im brasilianischen Resende sowie der für den US-Markt konzipierte Microbus. Laut Wiedemann ging im vergangenen Jahr wegen schwacher Konjunktur und des T5-Modellanlaufs die Produktion in den Werken Hannover, Poznan (Polen) und Resende (Brasilien) um 14,4 Prozent auf 205.000 Einheiten zurück. In Deutschland fiel der Absatz um 7,4 Prozent auf knapp 72.000 Fahrzeuge. Dabei gelang es aber nach Angaben von Vertriebsvorstand Daniel Coppens, Einbußen im Transportersegment durch Verkäufe der teureren T4-Pkw-Varianten finanziell zum Teil auszugleichen. VWN bleibe hier mit 48 Prozent unangefochtener Marktführer. Beim Auslandsgeschäft sei die hohe Abhängigkeit vom westeuropäischen Markt verringert worden, allerdings konnten Absatzgewinne in Nordamerika, Asien/Pazifik und Osteuropa das Minus in Westeuropa nicht auffangen. Coppens wies auf den großen Erfolg beim Verkauf von Lastwagen und Bussen in Brasilien hin. Nach einem Marktanteil von 15,6 Prozent vor fünf Jahren liege er nun bei 26,7 Prozent. VWN werde die in Resende produzierten Fahrzeuge in die anderen südamerikanischen Länder sowie den Nahen Osten und nach Afrika exportieren. (tw/dpa)
VW-Nutzfahrzeuge beendet Rekordfahrt
Marktschwäche und Investitionen drücken VW-Nutzfahrzeug-Ergebnis