Versandapotheke DocMorris: 2004 Vertriebszentrum in Deutschland

05.09.2003 16:37 Uhr

Die niederländische Versandapotheke DocMorris steht unmittelbar davor, sich auch in Deutschland niederzulassen. Ein Vertriebszentrum ist für 2004 geplant.

„Wenn die Gesundheitsreform dies ermöglicht, gehe ich davon aus, dass wir schon früh im kommenden Jahr eine Versandapotheke in Deutschland eröffnen", sagte Firmengründer und Geschäftsführer Ralf Däinghaus in einem Interview mit der Financial Times Deutschland. Den bisherigen Standort im niederländischen Landgraaf will der 36-Jährige ebenfalls langfristig beibehalten. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will den hier zu Lande bislang verbotenen Versandhandel mit Arzneimitteln legalisieren, weil der Versandhändler Medikamente im Schnitt zehn Prozent billiger anbietet. Segnet der Bundesrat ihr Vorhaben ab, würde dies die Apothekerlandschaft und die dazugehörige Logistik stark verändern. Gewinne schreibt DocMorris derzeit nicht. Laut Financial Times will Däinghaus aber spätestens Anfang 2004 den Break Even erreichen. Bis 2005 will der studierte Informatiker den Umsatz von in diesem Jahr voraussichtlich 45 Millionen Euro vervierfachen; die Zahl der Mitarbeiter soll mittelfristig von zurzeit 160 auf 250 steigen. Drei Viertel ihrer Umsätze erwirtschaftet die Versandapotheke in Deutschland. Auf Grund der in den Niederlanden angesiedelten Zentrale ist dies oft mit langen Versandwegen verbunden. Das würde sich durch einen Standort in Deutschland ändern. „Wir werden uns da niederlassen, wo unsere Dienstleister alle Ziele über Nacht gut erreichen können, irgendwo zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und dem nördlichen Ruhrgebiet“, so Däinghaus in der Financial Times. Zehn Prozent aller Transporte nach Deutschland übernimmt bislang der europaweit agierende Paketdienst GLS, die restlichen 90 Prozent liefert die Deutsche Post aus. Dem Bonner Konzern werden seit einigen Wochen Ambitionen nachgesagt, selbst ins Versandhandelgeschäft mit Arzneimitteln einsteigen zu wollen. Däinghaus zufolge wird sich die Apothekerlandschaft stark verändern. In der Financial Times sagte er: „22.000 Apotheken sind zu viel; um die Grundversorgung zu sichern, kommt man mit der Hälfte aus.“ Auf Dauer werde der Anteil der Versandapotheken bis acht Prozent betragen. DocMorris wolle sich in diesem Markt mit einem Anteil von 30 Prozent als Marktführer positionieren.

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