Hamburg. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und die Hamburger Hafenbehörde Port Authority (HPA) wollen ihre Ideen in den kommenden Monaten mit Politik und Verbänden diskutierten. „Wir wollen diesen Trend umkehren“, sagte der Senator. Hintergrund für die Überlegungen sind die seit dem Jahr 2000 stark gestiegene Ablagerung von Sedimenten im Hamburger Hafen - und die damit verbundenen hohen Baggerkosten. Verantwortlich sind dafür nach Angaben des HPA-Strombauexperten Heinz Glindemann unter anderem der so genannte Tidal-Pumping-Effekt durch einen sehr starken Flutstrom sowie der verringerte Oberwasserzufluss der Elbe. „Je höher der Tidenhub, desto schärfer der Flutstrom.“ Der Tidenhub – der Wasserstandsunterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser - hat sich in St. Pauli seit 1870 um rund 1,5 Meter auf etwa 3,6 Meter erhöht. Ein erster Schritt ist aus Sicht der Experten die Ausgleichsmaßnahme für die Erweiterung des Hamburger Airbus-Werkes. In der schleswig-holsteinischen Elbmarsch soll eingedeichte Fläche wieder in das Stromsystem einbezogen werden. In den vergangenen hundert Jahren wurden viele Nebenarme der Elbe abgetrennt, Flüsse erhielten Sperrwerke und Marschen wurden eingedeicht. Mit neuen Flachwassergebieten soll die Flut wieder Ausbreitungsraum bekommen. Bereits 2009 sollen nach den Vorstellungen des Senators und der Behörden in der Elbmündung künstliche Sandbänke geschaffen werden, die bei Niedrigwasser drei Meter unter der Wasseroberfläche liegen. Löcher, die beim Aufspülen der bis zu einem Quadratkilometer großen Sandbänke entstehen, können den Plänen zufolge mit wenig belastetem Schlicksand aus Hamburg aufgefüllt werden. Damit wäre das Material dem Sedimentkreislauf entzogen. Die Unterwasserinseln dienen als Bremse für den Flutstrom und damit den Tidal-Pumping-Effekt.
Verringerter Elbe-Tidenhub soll Schifffahrt und Umwelt stärken
Hamburg will den Tidenhub der Elbe verringern. Das nütze den Schifffahrtsinteressen der Hansestadt, verbessere die ökologische Situation des Flusses und reduziere die Baggermengen, versprach Wirtschaftssenator Gunner Uldall (CDU).