Ulm. Ein internationales Verkehrsprojekt soll mehr Güterverkehr per Schiene über die Alpen ermöglichen. Der Auftakt der Projektarbeiten für das EU-geförderte „Alpine Freight Railway“ für Baden-Württemberg und Bayern fand am Dienstag in Ulm statt. „Wir wollen die bestehende Infrastruktur nutzen und durch eine verbesserte Organisation erreichen, dass mehr Handelsgüter auf der Schiene über die Alpen transportiert werden“, erläuterte Julia Osswald, Direktorin des Regionalverbands Donau/Iller. In der EU werde jede achte Tonne der Handelsgüter über die Alpen transportiert, ein Großteil davon per Lastwagen. Bislang sei der Lastwagen beim Gütertransport meist konkurrenzlos - jedoch auch Ursache für Lärm- und Schadstoffbelastungen. Transporte per Schiene könnten schon dadurch schneller und somit konkurrenzfähig werden, dass deutsche Lokführer eine Erlaubnis erhielten, durch Österreich und Italien zu fahren, dass Mehrsystemloks eingesetzt würden oder unterschiedliche Stromsysteme einander angepasst würden. Das Verkehrsprojekt „Alpine Freight Railway“ hat eine Laufzeit von drei Jahren und ein Finanzvolumen von drei Millionen Euro. Es wird zur Hälfte von der EU gefördert. Dabei kooperieren Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, die Schweiz und Slowenien miteinander. Die fachliche Leitung hat das Logistik-Kompetenzzentrum im bayerischen Prien am Chiemsee. Ziel des Projektes ist es, eine Ausschreibung zu formulieren, die es Anbietern ermöglicht, den Güterverkehr wirtschaftlich per Schiene über die Alpen zu betreiben. (vr/dpa)
Verkehrsprojekt soll mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen
„Alpine Freight Railway“ will durch verbesserte Organisation auf der bestehenden Infrastruktur mehr Güter über die Alpen befördern