Goslar. Schärfere Gesetze gegen rasende Kleintransporter und Drogen am Steuer sollen für mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen sorgen. Zur Eröffnung des 41. Verkehrsgerichtstages forderte dessen Präsident Peter Macke am Donnerstag in Goslar ein Tempolimit für Kleinlaster. Dies könne die Gefahr bannen, die von den teils "höchst aggressiv gefahrenen" Fahrzeugen mit schlecht gesicherter Fracht ausgehe. Der Forderung schloss sich auch Generalbundesanwalt Kay Nehm an. Sinnvoll sei Tempo 130. Der alltägliche Verkehr zeige, dass sich dort ein "Risikopotenzial aufbaut, dem dringend entgegen gesteuert werden muss". Die Kleinlaster seien überdurchschnittlich häufig in schwere Unfälle verwickelt. Nach Mackes Angaben sind inzwischen rund 1,8 Millionen Kleinlastwagen auf Deutschlands Straßen unterwegs, ohne Tempolimit oder Lenkzeitbeschränkung für die Fahrer. Als weiteres wichtiges Thema sprach Macke die Drogen im Straßenverkehr an, die zum "drückenden Problem ersten Ranges" geworden seien. "Auf unseren Straßen gibt es inzwischen zu manchen Tages- oder Nachtzeiten mehr Drogen- als Alkoholauffällige." Besonders verhängnisvoll sei der Mischkonsum von Drogen. Macke äußerte sich in Richtung Bundesregierung skeptisch zur Privatfinanzierung deutscher Autobahnen. "Das darf nicht zu einer Pkw-Maut durch die Hintertür führen." Bundesverkehrs- und Justizministerium müssten sich gegen "europazentralistische Regelungswut" stemmen. "Zum Beispiel darf unser Sonntagsfahrverbot für Lkw nicht in Gefahr geraten." Seit Donnerstag beschäftigen sich knapp 1800 Experten aus 19 Ländern mit den Problemen im deutschen Straßenverkehr. Die Empfehlungen der Arbeitskreise waren in der Vergangenheit oft Grundlage für Gesetze. (vr/dpa)
Verkehrsgerichtstag 2003: Gefährdung durch Kleinlaster
Macke sieht Drogen am Steuer als "drückendes Problem ersten Ranges"