Berlin. Nach einer Studie des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) kann die Gesamtleistung des Schienengüterverkehrs durch eine veränderte Investitionspolitik innerhalb weniger Jahre mehr als verdreifacht werden. Das Konzept „Bahn 21“ geht von einer jährlichen Mittelbereitstellung des Bundes von mindestens vier Milliarden Euro aus, die verstärkt für den Neubau und die Reaktivierung von Gleisanschlüssen sowie kleinerer und mittlerer Güterbahnhöfe und Ladestellen genutzt werden sollten. Die zeitliche Trennung – Güterverkehr nachts, Hochgeschwindigkeitsverkehr tagsüber – habe sich als falsch erwiesen und könne durch eine Harmonisierung des Güter- und Personenverkehrs auf einem Niveau von 80-90 km/h korrigiert werden, sagte der VCD-Bundesvorsitzende Michael Gehrmann. Die Auslegung von Neubaustrecken und zusätzlichen Gleisen für den schnellen Personenverkehr könne die Streckenkapazität des Schienengüterverkehrs um ein Vielfaches erhöhen. „Damit wäre die Bahn zeitlich wieder konkurrenzfähig zum Lkw und würde als Massentransportmittel das preislich günstigere und umweltschonendere Verkehrsmittel darstellen“. Mit dem Gleisanschlussprogramm habe die Bundesregierung einen ersten richtigen Schritt gemacht, betonte Gehrmann. (vr/jök.)
VCD will Schienengüterverkehr stärken
Studie: Zusätzliche Gleise können Schienenkapazität für den Güterverkehr um ein Vielfaches erhöhen