Düsseldorf. Als einer der ersten Autozulieferer Europas will Valeo die Vertragswerkstätten direkt und flächendeckend mit Einzelteilen beliefern. Dieser Schritt sei eine Folge der seit Herbst 2002 geltenden GVO-Regeln und werde den Zulieferermarkt revolutionieren, sagte der Chef des französischen Unternehmens, Thierry Morin, dem "Handelsblatt". Dem neuen EU-Recht zufolge können Autohersteller ihre Vertragswerkstätten nicht mehr verpflichten, Einzelteile allein über sie zu beziehen. Derzeit machen die Autobauer mit Originalersatzteilen noch Milliardenumsätze. Valeo schart dem Bericht zufolge bereits kleinere Autozulieferer der Pkw- und Nutzfahrzeughersteller um sich, um das eigene Spektrum, das von elektronischen Steuerelementen über Kupplungen bis zu Beleuchtungs- und Scheibenwischern reicht, zu ergänzen. Eine Schlüsselstellung könne der deutsche Markt spielen, auf dem die Franzosen inzwischen 15 Prozent der knapp 10 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Damit ist Valeo einer der größten Zulieferer Europas. Den lukrativen Ersatzteilmarkt, der allein in Deutschland auf mehr als 2,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt wird, habe nicht nur Valeo im Visier. Auch großen Konkurrenten wie Bosch wird laut "Handelsblatt" von Branchenbeobachtern nachgesagt, an Lieferkonzepten für die Werkstätten zu arbeiten. Offiziell werden die Pläne bislang aber nicht bestätigt, berichtete die Zeitung. (vr/dpa)
Valeo will Vertragswerkstätten direkt mit Einzelteilen beliefern
Der deutsche Markt spielt für den französischen Hersteller elektronischer Steuerelemente mit 10 Milliarden Umsatz eine Schlüsselrolle