Wien. Schlechte Chancen auf baldige Realisierung hat derzeit der Semmering-Bahntunnel. Das seit mehr als zehn Jahren diskutierte Projekt, für das bereits Probebohrungen durchgeführt wurden, war bisher politisch nicht durchsetzbar. Zudem wurde die österreichische Südbahn nicht in die neue Prioritätenliste der TEN-Projekte aufgenommen. Die Bahnstrecke über den Semmeringpass auf der Verbindung von Wien zur Adria entspricht den Anforderungen des Güterverkehrs längst nicht mehr. Wegen enger Kurvenradien muss dieser Abschnitt im Schneckentempo passiert werden. Ein Ausbau ist zwar geplant. Die Österreichische Bundesbahn will auf den Semmering-Tunnel aber trotzdem nicht verzichten. Fraglich ist allerdings, ob die Südbahn ihre Bedeutung als Bahnmagistrale behalten wird. Es verdichten sich die Anzeichen, dass der Schienengüterverkehr zu den Südhäfen auf eine Trasse entlang der österreich-ungarischen Grenze wechseln könnte. (vr/rv)
Ungewisse Zukunft für Semmeringbahn
Alternativroute zu den Adriahäfen könnte Vorrang erhalten