Der ungarische Ministerpräsident Peter Medgyessy hat am Dienstag einen Zehn-Punkte-Plan zur Vorbereitung des Landes auf den 2004 erwarteten Beitritt zur Europäischen Union (EU) vorgestellt. Darin sind weitere Finanzmittel für die Entwicklung der Wirtschaft, der Infrastruktur, des Gesundheits- und Erziehungswesens sowie der Kultur vorgesehen. Der Regierungschef betonte vor dem Parlament in Budapest, dass in einigen Bereichen noch erheblicher Nachholbedarf bestehe. Bis 2006 sollen die östlichen und südöstlichen Landesgrenzen per Autobahn erreichbar sein. Geplant ist die Weiterführung der Autobahn bis Szeged an der Grenze zu Rumänien und Jugoslawien sowie der Autobahn nach Nyireghaza nahe der ukrainischen Grenze. Zudem soll Budapest eine weitere U-Bahn-Linie bekommen, die unter der Donau die Stadtteile Pest mit Buda verbindet. All diese Infrastruktur-Pläne waren während der Vorgängerregierung trotz bereit stehender EU-Mittel wegen innenpolitischer Streitigkeiten auf Eis gelegt worden.
Für das wirtschaftliche Entwicklungsprogramm wolle die Regierung 150 Milliarden Forint bereitstellen. Damit sollen langfristige Kredite für ungarische Unternehmer finanziert werden. Im Vorfeld des EU-Beitritts müsse außerdem das Erziehungswesen verbessert werden, sagte Medgyessy. Jedes ungarische Kind müsse frühzeitig mit dem Erlernen von Fremdsprachen beginnen. (vr/dpa)