Umzugstransportversicherung

UmzugstransportversicherungAuf Nummer sicherBei Umzügen kann es schnell mal passieren, dass Mobiliar beschädigt wird. Und da die gesetzlich vorgeschriebene Deckung häufig nicht ausreicht, sind Umzugstransportversicherungen eine Möglichkeit, diese Lücke zu schließen.Wer umzieht, hat in der Regel Stress. Erst recht, wenn damit ein Jobwechsel verbunden ist und es zudem ins Ausland geht: neue Kollegen, ein neues Aufgabenfeld, womöglich noch eine neue Sprache, anstehende Behördengänge. Wenn dann beim Umzug der Hausstand beschädigt am neuen Wohnort ankommt, ist der Neustart so richtig in den Sand gesetzt. Da ist es dann gut, wenn der Umzug zumindest entsprechend versichert ist. Ansonsten ist der GAU perfekt, wenn man nicht nur auf dem Schaden sitzen bleibt, sondern sich womöglich auch noch mit Versicherungen und Möbelspediteuren herumschlagen darf, weil bei der Versicherung gespart wurde. „Bei Überseeumzügen ist eine Transportwarenversicherung mittlerweile die Regel“, sagt Helga Lippolt, Geschäftsführerin der Möbelspedition Herlitz in München. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Der in Paragraf 451 des Handelsgesetzbuches gesetzlich vorgeschriebene Haftungshöchstbetrag ist auf 620 Euro je Kubikmeter Laderaum beschränkt. „Diese Grenze ist jedoch schnell überschritten“, warnt auch Hans Schmidt, Geschäftsführer der Confern Möbeltransportbetriebe GmbH in Mannheim. Die Confern ist ein gemeinschaftlich operierendes Umzugsunternehmen, dem 60 Partner an über 70 Standorten angehören. Herlitz ist einer dieser Partner.„Gehen Sie bei einer Familie mit zwei Kindern mal von 50 Kubikmeter Umzugsgut aus. Das macht einen Haftungshöchstbetrag von 31.000 Euro und reicht in der Regel nicht für einen normalen Haushalt“, rechnet Schmidt vor. Nach seinen Erfahrungen werden bei Überseetransporten nahezu immer zusätzliche Versicherungen abgeschlossen. Deckungserweiterung häufig notwendigProdukte mit der Möglichkeit einer Deckungserweiterung bieten verschiedene Versicherungen und Makler an (siehe Kasten). Dazu gehört auch die Schunck Group. Hans-Jürgen Karpa, Leiter des Geschäftsbereiches Verkehr/Logistik in der Hamburger Niederlassung von Schunck, nennt einen weiteren Grund für den Abschluss einer zusätzlichen Warenversicherung. „Die Schadenhäufigkeit beim Umzug ist deutlich höher als in der allgemeinen Spedition“, weiß er aus Erfahrung. Die Gründe dafür sind zahlreich: Das Gut wird mehrmals umgeschlagen. Und die Bedingungen in den Wohnungen sind in der Regel deutlich problematischer als bei einer Rampe in einem Logistikzentrum.Der Kunde bei Schunck kann bei der Transportwarenversicherung für den Umzug zwischen drei verschiedenen Bausteinen wählen. Bei der Grunddeckung werden auch Sendungen versichert, die nicht durch den Möbelspediteur gepackt wurden, sondern durch den Umziehenden. Dabei sind namentlich genannte Risiken versichert wie Schiffsuntergang, Feuer, Diebstahl und Abhandenkommen der Sendung. Alles Schadensfälle, die durch die gesetzliche Regelung nicht abgedeckt sind. Abschluss zum Neuwert empfohlenDie volle Deckung geht deutlich weiter. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte All-Gefahrendeckung. Hier sind auch Beschädigungs-, Bruch- und Teilverlustrisiken versichert. Es gibt keinerlei Einschränkungen für Glaswaren, Porzellan, Kunstgegenstände und Antiquitäten und es wird auch keine Mehrprämie fällig. Und der Versicherungsschutz erstreckt sich auf 120 Tage gegenüber sonst üblichen 60 Tagen. Dieser Zeitraum wird häufig dann in Anspruch genommen, wenn der Umziehende noch auf Wohnungssuche ist und so lange sein Mobiliar zwischenlagern muss.Als dritte Variante bietet Schunck die erstklassige Deckung an. „Das ist eine Versicherung für VIP-Kunden“, erklärt Karpa. Es gibt beispielsweise eine Wertminderungsklausel für den Fall, dass ein Gemälde bei einem Umzug einen Schaden erlitten hat. Damit wird dann nicht nur die Reparatur, sondern auch der Werteverlust abgedeckt. Lippolt und Schmidt halten in den meisten Fällen die Grunddeckung bei Überseeumzügen für ausreichend. „Es ist aber wie bei der Bahn, wo auch mancher Kunde die erste Klasse vorzieht“, sagt Schmidt. Beide sind sich darin einig, dass sie eine Versicherung zum Neuwert und nicht zum Zeitwert bevorzugen. „Bei der Ermittlung des Zeitwertes kommt es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten“, nennt Schmidt einen Grund. Zudem ist die Erstattungssumme höher als auf der Basis des Zeitwertes.Deutlich weniger Abschlüsse machen Confern und Herlitz hingegen bei nationalen Umzügen. „Vor allem im Nahverkehr ist das die Ausnahme“, sagt Lippolt. Hier schrecken dann den Kunden doch die Prämien ab. Zumal er davon ausgeht, dass auf solch kurzen Strecken schon nichts passiert. Das ist aber angesichts des höheren Schadensrisikos bei Umzügen womöglich ein Vabanquespiel. Schmidt nennt für die Confern-Betriebe folgende Zahlen: „Bei jährlich 35.000 Umzügen haben wir 1000 Schadensfälle.“ Anders ausgedrückt: Bei 100 Umzügen kommt es in drei Fällen zu Schäden. Schmidt hat jedoch den Eindruck, dass aufgrund des hohen Qualitätsstandards, den alle Confern-Betriebe erfüllen müssen, in seinem Verbund die Schadensquote eher geringer ist als im Branchendurchschnitt.Bleibt die Frage nach dem Preis. Hier kann man nur Aussagen anhand von konkreten Beispielen treffen, da in Abhängigkeit vom Zielort ganz unterschiedliche Prämien fällig werden. Für einen Umzug von Deutschland nach Deutschland/EU-Staaten beträgt die Prämie 2,5 Promille bei Neuwert und 1,25 Promille bei Zeitwert. In Deutschland kommt dann noch eine Versicherungssteuer in Höhe von 19 Prozent auf die Prämie hinzu. Für einen Umzug von Deutschland nach China beträgt der Preis 12 Promille (Neuwert) beziehungsweise 10 Promille (Zeitwert). Schmidt schätzt an der Schunck-Lösung auch, dass viele der mit dem Abschluss einer Versicherung und einem Schadensfall verbundenen Prozesse über das Internet-Portal Mover-Web von Schunck abgewickelt werden können. Das ermögliche eine schnelle Bearbeitung der Schäden, da die Schunck-Mitarbeiter weitgehende Vollmachten von den Versicherungen haben.Schadensabwicklung wichtigIn einer möglichst schnellen und reibungslosen Abwicklung eines Schadensfall sieht Schmidt auch eine wesentliche Leistung für Umzugskunden, zu denen ja auch viele Unternehmen gehören, die die Spediteure mit dem Umzug eines Mitarbeiters beauftragen. Der Umziehende und sein Unternehmen werden der Möbelspedition sicher nicht nur dafür dankbar sein, wenn der Versicherungsschutz ausreichend war, sondern auch dafür, dass ein Schadensfall schnell und lautlos über die Bühne geht. Denn diesen zusätzlichen Stress kann weder der Arbeitgeber des Umziehenden noch ein Umziehender gebrauchen. ❙❚■ Michael CordesWollen den Umzug möglichst reibungslos gestalten: Hans-Jürgen Karpa (Oskar Schunck, ganz links), Hans Schmidt (Confern, Mitte) und Helga Lippolt (Herlitz)UmzugstransportversicherungNeue Versicherungslösung für MöbelspediteureNeben Schunck bieten auch andere Versicherungsunternehmen und Makler eine Transportwarenversicherung an, um damit die häufig zu geringe gesetzliche Deckung anzuheben. Zu den Anbietern zählen unter anderem Ergo, Axa, die Gothaer. Hans-Jürgen Karpa von Schunck sieht einen wesentlichen Unterschied zu den anderen Anbietern darin, dass sein Haus kein Versicherungsunternehmen und damit als Makler unabhängig ist. „Wir treten im Streitfall für die Interessen unseres Kunden ein, für den Möbelspediteur“, sagt Karpa.Eine neue Versicherungslösung für Möbelspediteure bietet die Kravag in Kooperation mit dem Bundesverband Möbelspedition (AMÖ) an, die sogenannte AMÖ-KLP (Kravag-Logistik-Police). Dabei handelt es sich um eine kombinierte Verkehrshaftungs- und Betriebshaftpflichtversicherung, die auch eine Umzugstransportversicherung mit einschließt. Hier kann gewählt werden, ob das Umzugsgut auf Zeit- oder Neuwertbasis versichert werden soll. Der Allgefahrenschutz ist für Europa mitversichert. Die Zwischenlagerung ist für 60 Tage kostenlos. cdDie schwierigen Rahmenbedingungen führen bei Umzügen immer wieder zu Schäden Anbieter von Umzugstransportversicherungen

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