Berlin. Die großen Umweltverbände haben Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) vor einem ungehemmten Straßenbau gewarnt. Der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) bis 2015 werde den Anforderungen an eine "nachhaltige Mobilitätspolitik" nicht gerecht, kritisierte die Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Angelika Zahrnt. Überdimensionierte und Natur zerstörende Großprojekte wie die A 14 von Magdeburg nach Schwerin oder die Weiterführung der A 20 nordwestlich von Hamburg seien nicht vertretbar, da Deutschland bereits ausreichend durch Verkehrswege erschlossen sei. Der BUND legte eine eigene Bewertung der etwa 1600 von den Bundesländern vorgeschlagenen Bauprojekte vor. Zahrnt wandte sich gegen eine "schlichte Übernahme" der Prognose in den BVWP, der Güterverkehr werde bis 2015 um 64 Prozent steigen. Der Verkehrsanstieg stehe im Widerspruch zu den Zielen der Ökosteuer, die hier zu einem Rückgang geführt habe. Der Präsident des Deutschen Naturschutzringes (DNR), Hubert Weinzierl, bemängelte die Kostenübernahme des Bundes für den Straßenbau, die überzogene Begehrlichkeiten der Länder wecke. Das Bundesverkehrsministerium will den Entwurf für einen neuen Bundesverkehrswegeplan bis Ende März fertigstellen. (vr/jök.)
Umweltverbände fordern umweltverträglichen Bundesverkehrswegeplan
Verkehrsanstieg stehe im Widerspruch zu den Zielen der Ökosteuer