Basel/Mannheim. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Marktforschungsunternehmens Progtrans und des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Teilgenommen haben 300 Spitzenkräfte der Transport- und verladenden Wirtschaft. Laut den Ergebnissen der Befragung sagen 45 Prozent der Experten, dass die Transportdienstleister ihre Transportkostensteigerungen zu mehr als 50 Prozent an die Verlader weitergegeben haben. Weitere 14 Prozent schätzen, dass sie sogar praktisch vollständig (90 bis 100 Prozent) übertragen wurden. Gut ein Viertel der Befragten meint, dass weniger als die Hälfte der Kostensteigerungen weitergereicht wurden, und 13 Prozent gehen davon aus, dass in ihrem Geschäft die Kostensteigerungen der Transporteure praktisch kaum auf die Verlader überwälzt wurden. Je nach Perspektive fallen die Ergebnisse jedoch unterschiedlich aus. Nahezu einig sind sich Verlader und Dienstleister bei der Frage, ob es den Spediteuren gelungen ist, ihre Kostensteigerungen praktisch vollständig (zu 90 bis 100 Prozent) über dem Preis an den Verlader zu überwälzen. „Ja, das hat geklappt“ sagen 12,1 Prozent der Dienstleister und 13,4 Prozent der Verlader. Ob eine mehrheitliche Anlastung der Kostensteigerungen (zu 50 bis 90 Prozent) gelungen ist, darüber gehen die Meinungen jedoch auseinander. Überraschenderweise vertreten diese Ansicht mehr Dienstleister (53 Prozent) als Verlader 34,1 Prozent). Eine weitere Überraschung: Mit 1,5 Prozent der Dienstleister sind nur sehr wenige der Meinung, dass es praktisch nicht gelungen ist, die Kosten weiterzureichen. Die Verlader haben da offenbar einen anderen Eindruck. 20,73 Prozent unter ihnen glauben, dass die Dienstleister fast sämtlichen Kostensteigerungen (90 bis 100 Prozent) selbst tragen mussten. Progtrans und ZEW halten in einem Kommentar zu den Zahlen fest, dass die Unterschiede der Einschätzungen der Transportwirtschaft und der Verlader nicht überinterpretiert werden sollten. Denn es sei möglich und wahrscheinlich, dass die Befragten des Transportmarkt-Barometers unterschiedliche Märkte und in ihrem Betätigungsfeld auch eine unterschiedliche Marktmacht repräsentieren. Progtrans und ZEW ziehen das Fazit, dass beide Seiten im Jahr 2007 über Preissteigerungen verhandelt und überwiegend auch Kompromisse gefunden haben. Eindeutige Gewinner und Verlierer seien jedenfalls nicht auszumachen.
Umfrage: Weitergabe der Transportkosten geglückt
Vielen Transportunternehmen ist es 2007 offensichtlich doch gelungen, die Kostensteigerungen des letzten Jahres an die Verlader weiterzureichen.