Prag. In der Diskussion um die Einführung der LKW-Maut in Tschechien gibt die Regierung in Prag weder dem in Deutschland noch dem in Österreich genutzten System den Vorzug. „Das Kabinett wird einen freien Wettbewerb ausschreiben“, sagte Industrieminister Milan Urban am Sonntag. Eine vorherige Festlegung auf ein satellitengesteuertes System wie in Deutschland oder auf ein Mikrowellen-System wie in Österreich wäre „unverantwortlich“, sagte er. Den vom Prager Verkehrsministerium vor wenigen Tagen genannten geplanten Start-Termin 2006 nannte Urban „sehr optimistisch“. Die Opposition im tschechischen Parlament rechnet mit dem 1. Januar 2007. Urban sagte, bei der Wahl des Systems sei die Geschwindigkeit der Einführung mitentscheidend: „Es muss schnell gehen, denn spätestens nach der Einführung der Maut in Deutschland und Österreich ist Tschechien zum Transitland geworden.“ Wichtig sei auch, wie viel Geld in die Kassen des Finanzministeriums gespült würden. „Und drittens möchten wir die Situation der tschechischen Spediteure berücksichtigen“, sagte Urban. Medienberichten zufolge sollen die jährlichen Netto-Einnahmen bei mindestens 165 Millionen Euro liegen. (dpa)
Über Maut-System in Tschechien soll freier Wettbewerb entscheiden
Industrieminister: Geschwindigkeit der Einführung ist mitentscheidend für die Wahl eines Mautsystems nach deutschem oder österreichischem Vorbild