Prag/Tschechien. Die tschechische Regierung hat eindringlich an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) appelliert, ihre Bewerbung um einen Standort für das EU-Satelliten-Navigationssystem Galileo zu unterstützen. Tiefensee habe am Dienstag in Prag jedoch nicht zusagen wollen, die Ansiedelung eines solchen Kontrollzentrums zu unterstützen, sagte Tschechiens konservativer Regionalminister Petr Gandalovic (ODS). „Wir unterstützen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft aber die Europäische Kommission, mit dem privaten Betreiber Konzessionsverhandlungen erfolgreich zum Abschluss zu bringen“, betonte der Bundesverkehrsminister. Erst vor kurzem hatte Tiefensee in Oberpfaffenhofen bei München den Grundstein für ein Galileo-Kontrollzentrum in Deutschland gelegt. Nach tschechischen Angaben könnte bereits in der kommenden Woche auf EU-Ebene eine Entscheidung über weitere Standorte fallen. Bei Galileo sollen bis zu 30 Satelliten auf drei Umlaufbahnen die Erdoberfläche abdecken und Daten liefern. Wegen der vielfältigen Anwendung in Verkehr, Umweltschutz und bei der Energieversorgung wird das Potenzial von Experten auf mehr als 100.000 Arbeitsplätze in Europa geschätzt. Das Projekt wird in Konkurrenz zum US-amerikanischen GPS-System und zum russischen Glonass aufgebaut. (dpa/tz)
Tschechien wirbt um Unterstützung für Galileo-Standort
Bundesverkehrsminister Tiefensee gibt keine Zusage, die Ansiedelung eines solchen Kontrollzentrums zu unterstützen