Paris. Noch am selben Tage, an dem die Zeitung "Le Parisien" unter Berufung auf einen Bericht des staatlichen "Observatoir national de sécurité routière" die französischen Lkw-Fahrer wegen ihrer häufigen Verwicklung in tödliche Verkehrsunfälle an den Pranger gestellt hatte, veröffentlichte der führende Spediteurs- und Logistikverband TLF eine detaillierte Gegendarstellung. Die Zeitung habe der Sensationsmache den Vorrang vor der Information gegeben, heißt es darin. Der Report sage "sehr klar, dass Lkw weniger häufig in Unfälle verwickelt sind als andere Fahrzeuge." Bei der Gesamtzahl aller Fahrkilometer kämen sie nur auf 6,3 Prozent und seien lediglich zu 3,8 Prozent an Unfällen beteiligt. Dieser Ausdruck sage zudem überhaupt nichts aus über die Schuldfrage. Nach einer Statistik der gewerblichen Union routière de France seien im Jahre 2001 Lkw lediglich zu 3,2 Prozent in Unfälle verwickelt gewesen, demgegenüber aber 70,2 Prozent Leichtfahrzeuge und 9,8 Prozent Motorräder. Der Pariser Ministerrat hat sich inzwischen, wie angekündigt, auf eine drastische Verschärfung der Strafen für Verkehrsvergehen verständigt. (vr/jb)
TLF: "Vorwürfe gegen Lkw-Fahrer sind Sensationsmache"
Paris will Strafen für Verkehrsdelikte drastisch verschärfen