Frankfurt/Main. Ertragsprobleme im Geschäftsfeld Branchenlösungen verhagelten das operative Ergebnis des Luxemburger Konzerns Thiel Logistik. Nach einem Ebit von 34 Millionen Euro im Vorjahr trieben Restrukturierungskosten und außerplanmäßige Abreibungen das operative Ergebnis im Jahr 2005 tief ins Minus. Ein Minus von knapp 20 Millionen Euro im operativen Ergebnis führte zu einem Verlust nach Steuern und Zinsen in Höhe von 53 Millionen Euro. Der Umsatz stieg 2005 gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Trotz dieses Jahresverlusts zeigte sich der Verwaltungsratsvorsitzende Berndt-Michael Winter heute in Frankfurt auf der Bilanzpressekonferenz zuversichtlich, „mittelfristig“ wieder eine marktübliche Rendite von etwa drei Prozent einfahren zu können. Thiel hatte 2004 noch einen Überschuss von 5,2 Millionen verbucht. Im Zuge der Zusammenlegung der Unternehmensbereich Thiel Automotive und Südkraft, fielen Zusatzkosten und Aufwendungen in Höhe von 6,1 Millionen Euro an. Schwer ins Gewicht fielen auch Abschreibungen auf das Anlagevermögen in einer Gesamthöhe von 34,2 Millionen Euro, wobei alleine der Standort Heppenheim mit 20 Millionen Euro zu Buche schlug. Eine befriedigende Rendite werde es auch 2006 noch nicht geben, betonte Winter. Die bessere Nutzung von Synergien der Konzerngesellschaften - Thiel beschäftigt rund 8800 Menschen – wirke mittelfristig: „Es braucht auch ein gewisses Maß an Zeit, bis sich die Früchte dieser Maßnahmen in der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen“, sagte Winter. Thiel Logistik sieht den Bereich Möbel wegen eines „signifikant überhöhten Lohnniveaus“ der Mitarbeiter im Verteilzentrum Lemgo-Vossheide sowie wegen des insgesamt schwächelnden Marktes als „Sorgenkind“ an. Gut abgeschnitten habe dagegen der Bereich Mode sowie die Verteilung von Zeitungen und anderen Druckprodukten. Starke Zuwachsraten gebe es demnach auch im Sektor Luft- und Schiffstransport. (dpa/sb)
Thiel rutscht ins Minus
Jahresverlust von 52,9 Millionen Euro: Sanierungsmaßnahmen treiben das Ergebnis des Logistikkonzerns in die roten Zahlen