Tanktourismus: CSU will Ökosteuer an der Grenze senken

13.08.2004 17:54 Uhr

Mit einer abgestuften Ökosteuer entsprechend der Entfernung zur Grenze soll den Tankstellen Pächtern geholfen werden – ADAC kritisiert den Vorschlag

Berlin. Mit einem Rabatt auf die Ökosteuer in grenznahen Regionen will der CSU-Bundestagsabgeordnete Ernst Hinsken den Tanktourismus in die Nachbarländer mit billigerem Benzin verringern. Der Vorsitzende des Tourismusausschusses des Bundestages hat dafür ein „Drei-Zonen-Modell“ vorgeschlagen. Zurzeit beträgt der Regelsatz der Ökosteuer bei Benzin und Diesel knapp 15,5 Cent pro Liter. Nach Hinskens Vorstellungen soll die Ökosteuer nur fünf Cent an Tankstellen betragen, die weniger als zehn Kilometer von einer Bundesgrenze entfernt sind. Bei zwischen zehn und 20 Kilometer entfernten Zapfsäulen soll der Satz 7,5 Cent betragen, und an Tankstellen, die weiter weg sind, aber noch in einem Grenzkreis liegen, würden zehn Cent Ökosteuer fällig. Damit reagierte der CSU-Politiker auf die wirtschaftlichen Probleme der deutschen Tankstellen an den Grenzen zu Ländern mit niedrigeren Benzinpreisen. Der ADAC nannte den Vorschlag „nicht durchdacht“, da der Tanktourismus lediglich innerhalb der Bundesrepublik verlagert werde. „Es gäbe innerhalb Deutschlands Tanktourismus“, sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer. Möglicherweise würden die Autofahrer dann nur deshalb von Koblenz nach Trier fahren, um dort billigeres Benzin zu tanken. Er verwies außerdem darauf, dass viele der Menschen, die in die Nachbarländer zum Tanken fahren, dort auch Spirituosen und Zigaretten oder „Dosen ohne Dosenpfand“ kauften. (jök.)

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