Hamburg/Timmendorfer Strand. Die meisten europäischen Fährreedereien blicken trotz der Konkurrenz durch Billigflieger auf ein zufrieden stellendes Geschäftsjahr zurück. Die Fähren in der Ostsee, dem Kattegat, dem Skagerrak und im Mittelmeer verzeichneten seit Jahren stabile Zuwächse, heißt es in einer Studie, die der Verband der Fährschifffahrt und Fährtouristik (VFF) heute vorgelegt hat. Für 2006 rechnen Europas Reedereien der Studie zufolge mit einem Wachstum von bis zu zehn Prozent bei den Frachtmengen und drei bis fünf Prozent bei den Passagierzahlen. Absolute Zahlen für Europa und Vergleichswerte nannte der Verband für 2005 nicht.
Um in Zukunft gegen die Konkurrenz der Billigfluglinien bestehen zu können, richten viele Reedereien nach Angaben des Verbandes ihr Augenmerk verstärkt auf Reisende mit Fahrzeugen und auf Kurzreisen. Deshalb verkleinerten viele Reedereien ihre Passagierkapazitäten, um stattdessen mehr Fahrzeuge befördern zu können. Als Beispiele nannte der Verband P&O Ferries, TT Line, Stena Line und DFDS Seaways.
Daneben drängten zunehmend preiswerte Fähranbieter in den Markt, wie zum Beispiel Kystlink im Verkehr zwischen Dänemark und Norwegen, Nedlines zwischen den Niederlanden und Großbritannien sowie Speed Ferries auf der Linie Dover-Boulogne.
In der Nordsee und im Ärmelkanal seien die Beförderungszahlen zurückgegangen. Als Grund nennt die Studie eine Reihe von Fusionen und Übernahmen und die geschrumpfte Zahl der Fahrten zwischen Frankreich und Großbritannien. Dennoch blieb die Verbindung mit 22,5 Millionen Passagieren die zweitgrößte europäische Fährlinie nach der Route Schweden-Dänemark mit 25,7 Millionen Passagieren im Jahr 2005. (dpa/sb)