Stuttgart. Doch die Branche, mit einem jährlichen Umsatz von rund 100 Milliarden US-Dollar, müsse sich – angesichts wachsender Konkurrenz auf dem gesamten Transportmarkt – besser auf die steigenden Kundenbedürfnisse nach mehr Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Transparenz sowie auf zunehmenden Preisdruck einstellen. Notwendig sei hierfür eine Integration der technologischen Systeme und Infrastruktur sowie eine Transformation der Geschäftsprozesse. Das traditionsreiche Container-Geschäft sei immer noch stark fragmentiert: Im vergangenen Jahr teilten sich die Top 10 der weltweiten See-Container-Frachtriesen 54 Prozent des Weltmarktes. „Die Container-Schifffahrt hat über Jahrzehnte nur lokale Märkte bedient“, sagt Götz Volkenandt, zuständig für die Transport- und Logistikbranche bei IBM BCS, „und immer noch sind die meisten Unternehmen entweder in privater oder öffentlicher Hand. Doch der Markt ist in Bewegung, die Konzentration schreitet voran. Wir gehen davon aus, dass in der nächsten Dekade die zehn wichtigsten Global Player etwa 80 Prozent des Marktes kontrollieren werden.“ In den nächsten zehn Jahren werden sich die klassischen Hafen-zu-Hafen Anbieter zudem immer mehr mit solchen Anbietern zusammentun, die bis vor die Haustür ausliefern. Die Container-Schifffahrt wird ihre Märkte weiter segmentieren und sich entsprechend spezialisieren, um ihre langfristigen Durchschnittskosten besser kalkulieren und anpassen zu können. Momentan sind nur wenige Unternehmen in der Lage, ihre Gewinnmargen pro Container oder pro Kunde zuverlässig zu kalkulieren. "Im Rahmen der Studie haben wir festgestellt, dass 30 Prozent der Schiffstransporte ihre direkten Kosten nicht einfahren", so Volkenandt.
Studie: Seehandel auf neuem Kurs
Zwischen acht und zehn Prozent jährlich wird das Container-Frachtgeschäft im Seehandel in den kommenden zehn Jahren wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von IBM Business Consulting Services mit dem Titel "Setting a new course in the container shipping industry".