Studie: Markt für Logistik-Auslagerung geteilt

08.11.2004 16:59 Uhr

Unternehmen in Europa und Nordamerika geben erstmals seit 2002 wieder weniger Mittel für die Fremdvergabe von Logistikdienstleistungen aus. Anders sieht es in Asien aus, hier stiegen die Ausgaben deutlich.

Berlin/Philadelphia (USA). Unternehmen in Europa und Nordamerika geben erstmals seit 2002 wieder weniger Mittel für die Fremdvergabe von Logistikdienstleistungen aus. Lagen die Werte in Westeuropa vergangenes Jahr noch bei 65 Prozent, gehen 2004 nur noch 61 Prozent der Logistikbudgets an Dienstleister. Das gleiche in Nordamerika. Hier ging der Anteil von 49 (2003) auf 44 Prozent (2004) zurück. Anders sieht es in Asien aus. Hier stiegen die Werte von 50 auf 63 Prozent an. In Südamerika wenden die Unternehmen 49 Prozent ihrer Logistikkosten für Drittfirmen auf. Für die Jahre bis 2009 wird trotz des aktuellen Rückgangs in Europa und Nordamerika wieder ein weiteres Wachstum prognostiziert. So planen europäische Unternehmen einen Anteil von 68 Prozent ihrer Logistikausgaben an Drittfirmen zu vergeben. Der Anteil in Nordamerika wird hier bei 49 Prozent und in Lateinamerika bei 54 Prozent liegen. Asiatische Unternehmen gehen sogar von einem 76-prozentigen Outsourcing-Anteil aus. Die den Ergebnissen zugrunde liegende 3PL-Studie (Third-Party-Logisticsprovider) wurde zum neunten Mal von der Management- und IT-Beratung Capgemini gemeinsam mit dem Georgia Institute of Technology und FedEx Supply Chain Services durchgeführt und spiegelt die Antworten von rund 650 Logistikexperten aus Europa, Asien, den USA, Kanada, und Südamerika wider. Mehr als drei Viertel der Logistik- und Supply-Chain-Entscheider nutzen 3PL Dienstleistungen und mehr als 80 Prozent bezeichnen die Partnerschaft mit ihrem Dienstleister als erfolgreich. "Die vorliegende Studie zeigt das Interesse der Unternehmen, dauerhaft mit ihren Logistikpartnern zusammenzuarbeiten und auf das Outsourcing von Transport und Logistik zu setzen." sagt Udo Lackner, Vice President Supply Chain Management bei Capgemini in Zentraleuropa. "Die Untersuchung zeigt aber auch, in welchen Bereichen die Zusammenarbeit verbessert werden kann. Ein langfristiger Erfolg erfordert effektivere Logistik- und Supply Chain-Lösungen inklusive Pilotprogramme für die nächste Generation von RFID Technologie." Radio Frequency Identification stehe bei den 3PL-Kunden ganz oben auf der Prioritätenliste. So nannten 61 Prozent der westeuropäischen Unternehmen, die ihre logistischen Abläufe an einen Dienstleister vergeben, diese Technologie die wichtigste Herausforderung für die Zukunft. 59 Prozent der asiatischen Unternehmen und 53 Prozent der nordamerikanischen waren der gleichen Meinung. In Lateinamerika sehen 48 Prozent der Unternehmen RFID als wichtigste Technologie für die Zukunft.

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