Berlin. Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der Firmentransaktionen in der europäischen Logistikindustrie rückläufig. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Ausgabe der Studie "European Deal Survey 2002 – Logistics" die die Ernest & Young Corporate Finance Beratung in Berlin soeben veröffentlicht hat. Die Zahl der Fusionen und Übernahmen, an denen europäische Transport- und Logistikunternemen beteiligt waren, ist im Jahr 2002 gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 354 zurückgegangen. Einen langfristigen Abwärtstrend sehen Finanzexperten in der jüngsten Entwicklung allerdings nicht. Nach drei aufeinander folgenden Wachstumsjahren seien die Übernahmeaktivitäten im Transport- und Logistiksektor gegenwärtig auf dem Niveau des Boom-Jahres 2000 angelangt.
Mit 51 Prozent war die Mehrzahl der in 2002 getätigten Transaktionen grenzüberschreitend. Vorangetrieben werde diese Entwicklung vor allem durch international ausgerichtete Global Player vornehmlich aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz. Die Studie bestätige die Schlüsselrolle Deutschlands als größter europäischer Binnenmarkt sowie als wichtigstes europäisches Transitland: 72 deutsche Transport- und Logistikunternehmen wurden durch ein in- oder ausländisches Unternehmen übernommen. Obwohl diese Zahl in 2001 noch bei 104 lag, bleibe der Abstand zu den anderen Ländern nahezu konstant. Wichtigste Zielmärkte nach Deutschland seien die Niederlande (33 Übernahmen), Großbritannien (26) und Frankreich (20). (vr/diwi)