In dem französischen Alpental von Chamonix ist der Streit um die Wiedereröffnung des Montblanc-Tunnels für den Lkw-Verkehr voll entbrannt. Bei einem Referendum in den Gemeinden Chamonix, Houches und Servoz stimmten 97 Prozent der Bürger am vergangenen Sonntag gegen die Wiederzulassung des Schwerverkehrs. Das Referendum bleibt zwar ohne rechtliche Folgen, da es vom Verwaltungsgericht Grenoble zuvor verboten wurde. Doch stärkt das überwältigende Bürgervotum die Hoffnungen vieler Kritiker des alpenquerenden Lkw-Verkehrs auf ein Umdenken und die Transportverlagerung auf die Schiene. Der französische Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot kündigte in Paris zum 1. Oktober einen runden Tisch in Lyon an. Bei der Veranstaltung wolle er mit den Kontrahenten aus den umliegenden Regionen des Montblancs die strittigen Fragen der Wiedereröffnung klären. Der Montblanc-Tunnel ist seit der Brandkatastrophe vom 24. März 1999 mit 39 Toten geschlossen. Er wurde zuletzt von täglich 2000 Lkw passiert. (vr/dpa)
Streit um Wiedereröffnung des Montblanc-Tunnels
97 Prozent der Bürger stimmten gegen die Zulassung des Schwerverkehrs