Köln. Der Streik der Lastwagenfahrer in Spanien hat zu deutlichen Produktions-Einschränkungen bei den Autobauern Ford und Toyota geführt. „Es ist Freitag, der 13. - und unsere Frühschicht in Köln ist heute komplett ausgefallen“, sagte Ford-Sprecherin Beate Falk. Es fehlten vor allem Fahrwerksteile für das Kölner Werk, die wegen des Streiks in Spanien in den blockierten Straßen hängengeblieben seien. Auch das Werk in Saarlouis sei betroffen und habe bereits am Donnerstag die Spät- und Nachtschicht ausfallen lassen müssen. Seit Freitagmorgen werde dort aber wieder produziert. In Köln sollten die Bänder heute Nachmittag wieder anrollen. Die Produktion werde nachgeholt. Auch im VW-Werk Setubal in Portugal ist es zu einem Produktionsstopp gekommen. Grund sei die fehlende Versorgung mit wichtigen Fahrzeugteilen. Das sagte ein VW-Sprecher heute in Wolfsburg. Volkswagen fertigt in Portugal unter anderem die Modelle Eos und Sharan. In den anderen europäischen VW-Werken, vor allem auch in den deutschen, habe es dagegen keine Schichtausfälle gegeben. Die Streiks in Spanien führen im Leipziger BMW-Werk zu einem Produktionsausfall. Für Freitag wurde die Spätschicht abgesagt, teilte eine Sprecher heute mit. Die Mitarbeiter seien bereits am Donnerstagabend informiert worden, so dass niemand vergeblich zur Arbeit gekommen sei. In einer Schicht werden üblicherweise rund 300 Fahrzeuge hergestellt. Für sie fehlen diverse Teile von Zulieferern aus Spanien. „Wir beobachten nun genau, wie sich die Situation weiterentwickelt“, sagte der BMW-Sprecher. Beim Autohersteller Opel wurde im Werk Eisenach die Nachtschicht von Freitag auf Samstag nach Mitteilung des Unternehmens abgesagt. Grund seien fehlende Teile von Zulieferern aus Spanien für den in Eisenach gebauten Kompaktwagen Corsa. In einer Schicht werden üblicherweise rund 200 Wagen hergestellt. Auch im spanischen Saragossa, wo dasselbe Modell gebaut wird, sei am Mittwoch eine Schicht ausgefallen, berichtete ein Opel-Sprecher. In den anderen deutschen und westeuropäischen Opel- Werken sei die Produktion nicht gefährdet. Bei Toyota in Köln hieß es, durch den Ausstand der LKW-Fahrer rechne der japanische Hersteller mit einem Produktionsausfall von 1950 Wagen in Frankreich und 1400 Fahrzeugen in Großbritannien. Bereits am Donnerstag seien im französischen Werk - nur dort wird das Yaris-Modell für den gesamten europäischen Markt produziert – die Nachmittags- und Nachtschicht ausgefallen. Die spanischen Frachtführer streiken seit Tagen gegen die hohen Treibstoffkosten. In Portugal ging ein dreitägiger Ausstand erst am Donnerstag zuende. (dpa/sb)
Streik in Spanien trifft deutsche Automobilindustrie
Produktionsausfälle bei BMW, VW, Ford, Opel und Toyota / Fahrzeugteile können nicht rechtzeitig angeliefert werden