Paris. Am Vorabend des landesweiten Eisenbahnerstreiks gegen die zum 15. März erfolgte Liberalisierung des Bahnfrachtmarktes in Europa hat die Leitung der französischen Staatsbahn SNCF den bisherigen Generaldirektor des Unternehmensbereichs SNCF Fret (Fracht), Francis Rol-Tanguy, entlassen. In einem Communiqué dazu hieß es, Rol-Tanguy habe sich nicht an die ihm vorgegebene Linie gehalten. Für die "Weiterführung dieses Branche" werde heute an der Spitze von SNCF Fret "ein neuer Mann benötigt". Die Verabschiedung des von der Vorgängerregierung eingesetzten Rol-Tanguy erfolgte auf Betreiben des neuen Staatssekretärs im Transportministerium, Dominique Busserau. Der Wechsel könnte eine tiefgreifende Strukturreform bei der Bahn einleiten. Im Gespräch ist neben anderem eine vertikale Gliederung mit zwei großen Einheiten: einer für den eigentlichen Bahnbereich mit Personen- und Frachttransport zusammen, und einer zweiten für die Infrastruktur, - unabhängig von Réseau Ferrier de France (RFF) , das von der SNCF Mautgebühren erhebt. Dessen Chef Jean-Pierre Duport hat sich mehrfach für deren Erhöhung ausgesprochen und darauf hingewiesen, dass sie um zwei Drittel niedriger seien als in Deutschland. (vr/jb)
SNCF hat Fracht-Chef Rol-Tanguy entlassen
Führungswechsel leitet möglicherweise grundlegende Strukturreform ein