Bern. Bis 2010 muss die Schweiz ihre CO2-Emissionen um 10 Prozent oder 4 Millionen Tonnen senken. Das sieht zumindest das Kyoto-Protokoll vor, das das Schweizer Parlament im Mai diesen Jahres ratifiziert hat. Doch wie es scheint, haben die Eidgenossen die Messlatte ein wenig zu hoch gelegt, denn ein Forschungskonsortium unter der Leitung des Centre for Energy Policy and Economics der Technischen Hochschule Zürich hat nachgerechnet, dass die Emissionen in den nächsten acht Jahren lediglich um 1,3 Prozent sinken werden, wenn die Schweizer mit der Energie weiterhin so umgehen wie bisher. Zwischen 1990 und 2001 sind zwar bei den fossilen Brennstoffen etwa eine Million Tonnen CO2 weniger angefallen, die wurden jedoch bei den Kraftstoffen zusätzlich produziert. Denn dort stiegen die Emissionen um genau das gleiche Volumen an. Völkerrechtsverbindlich zugesagt hat die Schweiz jedoch eine Verminderung der CO2-Emissionen bei den Brennstoffen um 15 Prozent und bei den Kraftstoffen um acht Prozent gegenüber 1990. So steht es auch im Schweizer Kohlendioxid-Gesetz. Daher schlagen die Forscher eine Abgabe auf jede Tonne CO2 von 50 CHF für fossile Brennstoffe und 100 CHF für Benzin und Diesel vor. (vr/hm)
Schweiz produziert zu viel CO2
Was bei fossilen Brennstoffen eingespart wurde, wurde bei Kraftstoffen zusätzlich produziert