Potsdam. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) will Mängel und Beanstandungen bei Lastwagen und Reisebussen schärfer ahnden. "Künftig wird es nicht nur Verwarnungen und Bußgelder geben. Wir werden Verstöße auch durch Abschöpfung der wirtschaftlichen Vorteile ahnden, die sich die Firmen durch ihre Rechtsbrüche erhoffen", kündigte der Minister am Freitag in Potsdam an. Verletzungen der Lenk- und Ruhezeiten, Überladungen von Fahrzeugen sowie technische Mängel oder Überschreiten der TÜV-Termine sollen härter bestraft werden. Als bedenklich wurde eine hoher Anteil der Verstöße gegen Sozial- und Verkehrsvorschriften genannt. Bei fast der Hälfte der mehr als 40.000 kontrollierten Lastwagen und Busse seien teils schwere Verstöße festgestellt worden. Als Grund für ein verschärftes Vorgehen nannte das Ministerium die weiterhin hohe Zahl von Unfällen mit Lastwagen in Brandenburg. In den ersten neun Monaten dieses Jahres seien 9525 (2002: 9682) Unfälle mit Lastwagen gemeldet worden. In 6871 Fällen (6918) hätten die Lkw- Fahrer die Unfälle verschuldet. Bei diesen Karambolagen seien 21 Menschen getötet und 847 verletzt worden. Bei einem schweren Unfall auf der A 12 vor einigen Tagen hatte ein Sattelzug einen Kleintransporter zerquetscht. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. (vr/dpa)
Schönbohm: Verstöße von Transportunternehmen werden härter geahndet
Lenk- und Ruhezeiten, Überladungen sowie technische Mängel im Visier