Berlin. Die deutsch-dänische Ostsee-Fährgesellschaft Scandlines hat der Konjunktur- und Tourismusflaute getrotzt und 2002 ihr bisher bestes Ergebnis eingefahren. Die 1998 gestartete und zu gleichen Teilen der Deutschen Bahn AG und dem dänischen Verkehrsministerium gehörende Reederei erhöhte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 460 Millionen Euro. Der Gewinn bewege sich nahe 50 Millionen Euro, teilte Vorstandschef Ole Rendbaek am Mittwochabend in Berlin mit. Eine Entscheidung der Gesellschafter zur weiteren Zukunft werde nach wie vor im Februar erwartet. "Wir sind nicht nur die größte Fährgesellschaft auf der Ostsee, sondern auch ein gesundes Unternehmen", sagte Rendbaek. Mit Blick auf die noch offenen künftigen Gesellschafterstrukturen hieß es, die Scandlines AG sei ein interessantes Investitionsobjekt. "Wir werden uns auf jede neue Struktur einstellen", sagte Rendbeak. Auch ein Börsengang sei nicht auszuschließen: "Eine stufenweise Privatisierung über die Börse ist möglich." In der EU-Osterweiterung sehe Scandlines große Chancen. Der Fährverkehr ins Baltikum solle ausgebaut und auch Linien nach Russland einbezogen werden. Die Bahn und das dänische Verkehrsministerium wollen unverändert bis spätestens Februar eine Lösung für Scandlines mit Hauptsitz in Rostock finden und Alternativen ausloten. An diesem Termin habe sich nichts geändert, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag in Berlin. Nach wie vor seien mehrere Varianten möglich. In der Diskussion ist unter anderem, dass die nach zusätzlichen Einnahmen suchende bundeseigene Bahn ihre Anteile verkauft. In der Vergangenheit wurde aber auch eine Übernahme aller Anteile durch die Bahn nicht ausgeschlossen. Von den rund 2700 Scandlines-Beschäftigten sind etwa 1100 auf deutscher Seite tätig. Scandlines betreibt nach eigenen Angaben mit 20 Schiffen derzeit elf Verbindungen auf der Ostsee. Im vergangenen Jahr seien 20 Millionen Passagiere, 3,9 Millionen Pkw und 875.000 Lkw befördert worden. (vr/dpa)
Scandlines erzielte 2002 bisher bestes Ergebnis
Gesellschafter entscheiden im Februar über die Zukunft des Unternehmens