Zürich/Schweiz. Trotz Rekordzahlen in der Verkehrsleistung schloss die Schweizer Staatsbahn SBB das vergangenen Jahr mit einem hohen Verlust ab. Noch nie reisten so viele Menschen mit der SBB, und noch nie fuhr SBB Cargo mehr Tonnenkilometer. Trotzdem schloss der Konzern das Geschäftsjahr 2005 mit einem Verlust von 166,3 Millionen Schweizer Franken (105,6 Millionen Euro) ab. Hauptursachen für diesen Verlust sind nach Unternehmensangaben hohe Rückstellungen für SBB Cargo und für die Pensionskasse, das negative operative Ergebnis im Güterverkehr und Vorleistungen in den Personenverkehr. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 42,6 Millionen Franken (CHF) ausgewiesen. Der Verlust des Güterverkehrs in Höhe von165,7 Millionen CHF konnte durch die teilweise positiven Resultate in anderen Sparten nicht ausgeglichen werden. Der Konzernumsatz stieg trotz geringerer Leistungen des Bundes um 1,1 Prozent auf 7,1 Milliarden CHF (4,5 Milliarden Euro). Der Güterverkehr war 2005 von gegenläufigen Entwicklungen gekennzeichnet. Die Verkehrsleistung von SBB Cargo wurde zwar um 13,4 Prozent auf 11,48 Milliarden Nettotonnenkilometer gesteigert. Der Leistungsrückgang im Binnenwagenladungsverkehr (-8,8 Prozent) und die anhaltende Preiserosion führten indes zu einem Umsatzrückgang um 7,1 Prozent. Aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit von SBB Cargo resultierte ein Verlust von 55,7 Millionen CHF, hinzu kamen Rückstellungen von insgesamt 110 Millionen Franken. (sb)
SBB mit dreistelligem Millionenverlust
Frachtsparte drückt Konzernergebnis: Trotz Rekordleistung fährt Schweizer Staatsbahn in die roten Zahlen