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RZD/GefcoRussische Bahn will Gefco kaufenEs könnte der größte Logistikdeal des Jahres werden: Die Russische Bahn (RZD) verhandelt derzeit exklusiv mit dem französischen Automobilkonzern PSA Peugeot Citroën über den Kauf der PSA-Logistiktochter Gefco – mit Folgen für den europäischen Logistikmarkt. Gerüchteweise hatten es russische Medien schon vor mehreren Wochen kolportiert. Seit Mitte September ist es nun offiziell: Der angeschlagene französische Automobilkonzern PSA Peugeot Citroën will seine Logistiktochter Gefco für insgesamt rund 900 Millionen mehrheitlich an die Russische Bahn JSC Russian Railways (RZD) verkaufen. Dazu sei man in exklusive Verhandlungen eingestiegen, so ein PSA-Sprecher gegenüber der VerkehrsRundschau, und man hoffe, diese bis zum Jahresende abschließen zu können. Was sachlich klingt, schlägt in der Logistikbranche hohe emotionale Wogen. Schließlich würde sich die Russische Bahn – im Fall des Falles – mit einem Schlag in die erste Liga des europäischen Logistikmarktes katapultieren und diesen damit kräftig durcheinanderwirbeln. Immerhin erwirtschaftete die RZD mit umgerechnet rund 32 Milliarden Euro im letzten Jahr fast so viel Umsatz wie die Deutsche Bahn (36 Milliarden Euro), führt Maria Leenen aus, Geschäftsführer der SCI Verkehr (SCI). Während der Schienengüterverkehr aber hierzulande nur einen Marktanteil von unter 20 Prozent hat, hält allein die RZD im russischen Güterverkehr einen Marktanteil von weit über 80 Prozent – bezogen auf die Verkehrsleistung. Mit Gefco im Gepäck würde die Russische Bahn vor allem aber eines schaffen: den Sprung nach Westeuropa, den sie schon länger im Visier hatte. Kein Wunder, dass „die Deutsche Bahn die Entwicklung aufmerksam beobachtet“, sagt die SCI-Chefin. Denn beide Unternehmen kooperieren seit Jahren im deutsch-russischen Schienengüterverkehr. 2007 und 2008 habe die RZD sogar Anteile der Deutschen Bahn übernehmen wollen. Und erst im letzten Jahr hatten die Bahn-Tochter DB Schenker Rail Automotive und die RZD-Tochter Trans-Container ein Joint Venture für Logistikdienstleistungen im russischen Kaluga gegründet. Markieren die jüngsten Kaufambitionen der RZD nun also das Ende dieser deutsch-russischen Freundschaft, wie derzeit im Markt spekuliert wird? Dazu Leenen: „Dies hängt ganz davon ab, ob und wie die Russische Bahn künftig die Gefco-Aktivitäten in ihr Netz integrieren wird. Es wird sich zeigen, ob der Kauf am Ende eher eine Finanztransaktion sein wird oder als strategische Investition genutzt wird.“ Weitere Aufkäufe denkbarUnd wie verändern die RZD-Ambitionen Europas Logistikmarkt? Entsteht hier ein neuer Logistikriese? „Für große Player dürfte der Gefco-Kauf ein ,Hallo-Wach-Einschnitt‘ sein“, sagt Leenen. „Denn mit der RZD gibt es einen neuen Spieler, der viele Potenziale auf der Europa-China-Achse mitbringt.“ Andererseits werde die Russische Bahn jetzt „nicht mit dem Holzhammer in Europa auftreten“. Allenfalls werde „die RZD weitere Aufkäufe tätigen – zumindest von profitablen Firmen“. ❙❚■ Eva HassaAuf Expansionskurs: Die Russische Eisenbahn (RZD) will dank Gefco in Westeuropa Fuß fassenGefco GruppeGefco ist die Logistiktochter des französischen Automobilkonzerns Peugeot Citroen PSA. Das Unternehmen erwirtschaftete in 2011 einen Gesamtumsatz von 3,8 Milliarden Euro. Zum Umsatz in Deutschland macht Gefco keine Angaben. Branchenkenner schätzen ihn auf rund 800 Millionen Euro. In Deutschland hat das Unternehmen 16 Standorte. Weltweit ist das Unternehmen in 150 Ländern präsent. eh

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