Berlin. Wichtigstes Ergebnis der Untersuchung: Die Chancen für Transport- und Logistikdienstleister in diesem Markt sind enorm. Wer allerdings auf Dauer in diesem Markt Erfolg haben wolle, so Professor Jahns, sollte – zumindest mittelfristig – nicht nur an der Preisschraube drehen. Denn die Studie zeige auch, dass künftig die Qualität der entscheidende Erfolgsfaktor für Logistikdienstleister sein werde, die in Russland aktiv sein wollen. Noch aber liege die Logistik in Russland in der Entwicklung etwa zehn Jahre hinter dem Westen zurück, weiß zum Beispiel Russland-Experte Frank-Uwe Ungerer, General Manager Russia bei DHL. Es werde aber, schätzt er, keine weiteren zehn Jahre dauern, bis Russland diesen Rückstand aufgeholt habe. Die größten Herausforderungen sieht Ungerer insbesondere in der Größe des Landes selbst, aber auch in der nach wie vor unzureichenden Infrastruktur. Unterm Strich betonte aber auch der DHL-Manager die enormen Chancen in Russland für Transport- und Logistikdienstleister, zumal die Rechtsstaatlichkeit zunehme. Insgesamt liegt das Umsatzvolumen des russischen Transport- und Logistikmarktes laut Ungerer bei 40 Milliarden Euro – 7 bis 25 Prozent Wachstumsraten je nach Segment inklusive. DHL werde deshalb in den nächsten drei bis vier Jahren, kündigte der Manager an, weitere 250 Millionen Euro in den Ausbau eines russlandweiten Landverkehrs- und Luftfrachtnetzes investieren. Schon heute aber verfüge das Unternehmen über ein russland-weites Stückgutnetz, Linienverkehre und Cross-Docking-Läger. Dieses solle nun weiter verdichtet werden.
Russland: Logistik ein Milliarden-Markt
Die Bedeutung des russischen Logistikmarktes unterstrich die aktuelle Studie „Dynamic Supply Chains in Russia“ von Professor Christopher Jahns, Executive Director des Supply Management Institutes (SMI), Wiesbaden, die letzte Woche anlässlich des 23. BVL-Kongresses in Berlin präsentiert wurde.