RFID World Conference: Chip-Preis ist nicht entscheidend

08.07.2003 17:07 Uhr

Während der RFID World Conference in Fort Lauderdale (Florida) diskutierten Industrieanalysten über Wunsch und Wirklichkeit hinsichtlich günstigster, in Großserie gefertigter RFID-Etiketten.

Vor über 500 Konferenzteilnehmern stimmten sie darin überein, dass nicht die Chipkosten die entscheidende Größe sind, sondern vielmehr der geschäftliche Nutzen, der sich aus den Möglichkeiten der RFID-Technologie (Radiofrequenz-Identifikation) ergibt. In seiner Präsentation sagte Unternehmensberater James Crawford:"Mein Rat lautet, nicht länger über die Cent-Etiketten zu diskutieren" sagte Crawford. Statt auf eine Preissenkung zu warten, sollen Hersteller und Handel Regelungen über die gemeinsame Zusammenarbeit treffen sowie die Verwendung von Echtzeit-Prozessdaten bei Lieferketten und Bestandsführung. Crawford wies darauf hin, dass bei der mehrschichtigen Artikelverfolgung die Dateninfrastruktur das fehlende Glied sei zwischen RFID-Hardware und Unternehmensanwendungen, beispielsweise bei der Warenwirtschaft. Die Infrastruktur müsse eine riesige Datenmenge verarbeiten – etwa sieben Millionen Terabytes pro Tag, wenn sich der weltgrößte Händler entschließe, jedes Einzelteil für die Artikelverfolgung zu etikettieren. Das sei mehr als heutige Netzwerke verarbeiten können und die größte Herausforderung für RFID im Handel. Crawford betonte, dass das ständige Nachdenken über Cent-Etiketten den Händlern und Herstellern den Blick für die greifbaren Vorteile kurzfristig umsetzbarer RFID-Lösungen versperre. Jim Ferguson, Vice President bei U.S. Business Development for Innovision Research & Technology, erklärte, dass die Unternehmen nicht ausschließlich an die Kosten von RFID-Lösungen denken, sondern stattdessen RFID als Teil einer breiteren Technologieinvestition und -lösung betrachten sollten. Ferguson drängte die Unternehmen, unmittelbar mit Führungskräften der Kunden zusammenzuarbeiten, um einen technischen Weg und ein Budget für eine RFID-basierte Lösung auszuloten. Die Einführung von RFID sei ein strategischer Schritt, den die Geschäftsleitung mitgehen müsse. Die Rede von David Slinger, Vice President von Texas Instruments, ergänzte die Präsentation. Slinger betonte, dass die reale Rendite nicht allein gegenüber Kosten und Kapitalerträgen abgeschätzt werden dürfe. Vielmehr sei entscheidend, wie schnell ein Unternehmen strategische Vorteile oder eine bessere Wettbewerbsposition erreiche. Schlüsselbegriffe seien hier Risikoverminderung durch RFID, Zeitgewinn, Produktivität, Nutzbarmachung von Information sowie Erzielen und Erhalten von Wettbewerbsvorteilen. Die nächste RFID World findet im April 2004 in Dallas, USA, statt.

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