Qatar Airways will bei IAG einsteigen

10.05.2013 12:14 Uhr
Qatar Airways sucht den Einstieg bei europäischen Fluglinien

Zu der in London beheimateten Holdinggesellschaft IAG gehören die Fluggesellschaften British Airways und Iberia.

Katar. Die staatliche Fluglinie aus dem Golfemirat Katar will einen Aktienanteil von zwölf Prozent an der International Airlines Group (IAG) erwerben. Die IAG ist eine in London beheimatete Holdinggesellschaft, zu der British Airways und Iberia gehören.

Bei dem Anteilspaket handelt es sich um Aktien, die derzeit von dem spanischen Kreditinstitut Bankia gehalten werden. Dieses wurde als Folge der Finanz- und Wirtschaftkrise wegen der enormen Schuldenlast inzwischen verstaatlicht und ist jetzt bemüht, über Verkäufe von Beteiligungen und Randgeschäften die Eigenliquidität zu erhöhen. „Der Preis entscheidet, an wen wir die IAG-Aktien veräußern“, so ein Sprecher von Bankia gegenüber örtlichen Medien. Inzwischen hat Qatar Airways die IAG-Spitze offiziell über das Vorhaben informiert, die von der spanischen Bank gehaltenen zwölf Prozent der Anteile übernehmen zu wollen. Kommt es zu der Transaktion, wäre die Golf-Airline nach British Airways und Iberia der drittgrößte Einzelgesellschafter der IAG-Holding.

Zweiter Versuch der Katarer

Eine Stellungnahme der IAG zu dem möglichen Einstieg der Katarer steht noch aus. Es wäre der zweite Versuch von Qatar Airways, bei europäischen Airlines Fuß zu fassen, nach ihrem gescheiterten Engagement beim Frachtflieger Cargolux. Dort hielten sie 35 Prozent der Anteile, scheiterten aber schließlich mit radikalen Umbauplänen und ihrem rigiden, antigewerkschaftlichen Auftreten. Als Ergebnis erwarb der luxemburgische Staat vorübergehend die von Qatar Airways gehaltenen Aktien für den ursprünglichen Kaufpreis von 117 Millionen US-Dollar.

Derweil meldet die IAG für das erste Quartal 2013 Rückgänge des Frachtgeschäfts. So ging der Umsatz um 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und die beförderte Menge um 8 Prozentpunkte zurück. Vertriebschef Steve Gunning führte das Ergebnis auf die schwache Marktnachfrage speziell auf den Routen von und nach Nordamerika sowie die verschiedenen Streikaktionen der Mitarbeiter von Iberia im Februar und März zurück. (hs)

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