Weil am Rhein. Baden-Württembergs Landesverkehrsminister Ulrich Müller (CDU) hat am Montag gegen die Pläne für einen Schienen-Bypass am Oberrhein protestiert. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) sprach er sich gegen Bundesmittel für das Bahnprojekt aus. Die Landesregierung und die Region Südbaden lehnten es ab, "dass die Deutsche Bahn AG aus innerbetrieblichen Gründen Güterverkehr aus Frankreich und der Schweiz nach Deutschland holt". Die Lärmbelastung gefährde die Existenz zahlreicher Kurorte. Östlich von Basel planen die Schweizerische Bundesbahnen AG und die Deutsche Bahn AG eine Schienenstrecke, um Engpässe in der Schweiz auf deutschem Gebiet zu umfahren. Der Transitgüterverkehr soll dann teilweise über die deutsche Hochrheinstrecke an Basel vorbeigeleitet werden. "Während heute täglich 15 Güterzüge über die Hochrheinstrecke fahren, wären es künftig 125 und mehr, und dies bei unverändertem Lärmschutz", schrieb Müller. Durch eine Verlagerung von französischem Güterverkehr nach Deutschland sei im Jahr 2012 mit 140 zusätzlichen Zügen pro Tag zu rechnen. Bis zum Jahre 2030 würde die zusätzliche Belastung auf 210 Züge pro Tag steigen. Müller warf der Bahn vor, alternative Streckenführungen auf der anderen Rheinseite nicht ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Protest gegen mehr Schienengüterverkehr am Rhein
Baden-Württembergs Verkehrsminister Müller will Verkehrs-Verlagerung aus der Schweiz stoppen