Polizei überprüft Lkw in einer bundesweiten Kontrollaktion

München. Bundesweit hat die Polizei am Donnerstag auf Autobahnen und Bundestraßen Lastwagen kontrolliert. Zeitgleich hatten in insgesamt acht Bundesländern Kontrollen des Schwerlastverkehrs stattgefunden. Mit der gemeinsamen Aktion wollten die Länder der steigenden Zahl von Gesetzesverstößen in der Transportbranche entgegenwirken, sagte ein Sprecher der Polizei in Fulda. Allein in Schleswig-Holstein sind am Donnerstag fast 500 Fahrzeuge überprüft worden. Etwa ein Drittel von ihnen wurde beanstandet, in den meisten Fällen wegen Überschreitung der erlaubten Fahrzeiten. Insgesamt waren allein in Schleswig-Holstein etwa 120 Beamte im Einsatz, teilte die Verkehrspolizeidirektion in Neumünster mit. Bei einer Lastwagen-Kontrolle am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde hat die Polizei zum Teil Besorgnis erregende Mängel festgestellt. So habe man einen Tieflader mit einer 20 Tonnen schweren Baumaschine entdeckt, dessen Aufliegerbremse defekt war, sagte ein Polizeisprecher. Von 64 kontrollierten Lastwagen und Kleintransportern hatten 27 erhebliche Mängel. An der mehrstündigen Aktion hatten 16 Polizisten aus Deutschland und Dänemark sowie zwei Staatsanwälte teilgenommen. Als "erschreckend" hat das rheinland-pfälzische Innenministerium die Bilanz der landesweiten Kontrolle von Lastkraftwagen von Donnerstag bis Freitagmorgen bezeichnet. Von den fast 1300 kontrollierten Fahrern seien nahezu 600 beanstandet worden, teilte das Ministerium mit. In 163 Fällen waren sie zu schnell gefahren, 153 Mal hatten sie gegen die Vorschriften der Lenk- und Ruhezeiten verstoßen. Drei Lkw-Fahrer standen unter Alkoholeinfluss, 58 Mal wurden an Fahrzeugen technische Mängel festgestellt. Knapp 200 von 641 überprüften Fahrzeugen im Raum Weser-Ems haben Polizisten beanstandet. Wie ein Sprecher der Verkehrsüberwachung nach Abschluss des Einsatzes mitteilte, seien allein 81 Verstöße gegen Sozialvorschriften – vor allem bei Lenkzeiten – und 43 nicht ausreichend gesicherte Ladungen festgestellt worden. Insgesamt nahmen 110 eingesetzte Beamte mehr als 6000 Euro Bußgeld und 1300 Euro Verwarnungsgeld ein. (vr/dpa)