Wien. Österreichische Frächter befürchten, dass vor allem kleinere Unternehmen von der Lkw-Maut in den Ruin getrieben werden. Selbst wenn es ihnen gelingt, die Mautkosten vollständig an ihre Kunden weiter zu geben, bleibe die Vorfinanzierung am Transportunternehmen hängen. Immerhin dauert es im Durchschnitt 60 Tage, bis Auftraggeber ihre Rechnungen bezahlen. Und in dieser Zeit fallen für einen Fernverkehrs-Lkw etwa 4.000 Euro Maut an, ohne Sondermautstrecken zu berücksichtigen. Um wenigstens für Kostentransparenz zu sorgen, bietet der Fachverband Güterbeförderung seinen Mitgliedern ein Modell zur Berechnung des gesamten Mautaufwandes inklusive Finanzierung an. Die Frächter sind mit den Spediteuren einer Meinung, dass die Mautkosten vollständig an die Verlader weitergegeben werden müssen. Bei einer Umsatzrendite von zwei Prozent könne die Verkehrswirtschaft keine zusätzlichen Belastungen tragen, meint Elmar Wieland, Generaldirektor von Schenker Österreich, dazu. Daran ändere auch der Wegfall der Straßenbenützungsabgabe und die Reduktion der Kraftfahrzeugsteuer auf das Niveau von 2001 nur wenig, ergänzt der Zentralverband Spedition und Logistik. Dadurch würden nur rund sieben Prozent der Mautkosten kompensiert. (vr/rv)
Pleitewelle in Österreich durch Lkw-Maut?
Unternehmen müssen innerhalb 60 Tagen 4000 Euro Mautgebühr vorfinanzieren