Parchim. Der Flughafen Parchim, süd-östlich der Landeshauptstadt Schwerin gelegen, soll nach den Plänen des Landkreises zu einem Frachtflughafen für ganz Norddeutschland werden. Es gebe im norddeutschen Raum keinen vergleichbaren Flugplatz, sagte Landrat Jürgen Iredi (SPD). Vor allem setze er auf die Wirtschaft Hamburgs. Bis Anfang nächsten Jahres soll auf dem Platz in Mecklenburg-Vorpommern eine Luftfrachtumschlagshalle entstehen. Die Ausschreibung dafür erfolge am Mittwoch, sagte Iredi. Der Airport, für den kein Nachtflugverbot gilt, verfügt über eine 3000 Meter lange Start- und Landebahn. Auf ihr könnte das weltweit größte kommerziell genutzte Frachtflugzeug Antonov 124 landen, sagte Iredi. Einen solchen Frachtflughafen gebe es weder in Berlin noch in Hamburg, wo Fracht nur als Zuladung in Passagiermaschinen transportiert werde. Theoretisch wären in Parchim bis zu 180.000 Flugbewegungen im Jahr möglich. „Dies ist natürlich illusorisch“, sagte Iredi, dafür sei kein Bedarf vorhanden. Realistisch wäre ein Umschlag von 20.000 bis 25.000 Tonnen Fracht pro Jahr. „Damit wäre der Flughafen Kosten deckend“, erläuterte der Landrat. Am Mittwoch will Innenminister Gottfried Timm (SPD) in Parchim einen Fördermittelbescheid übergeben. Für den Bau der Halle würden Sonderbedarfsmittel des Landes ausgereicht, da die Investitionssumme die Kraft des Landkreises übersteigen würde. Nähere Angaben zu den Kosten wurden nicht gemacht. (dpa/sb)
Pläne: Neuer Frachtflughafen für Norddeutschland
In Mecklenburg-Vorpommern träumt die Stadt Parchim vom neuen Frachtflughafen für Hamburg und Berlin