Neubrandenburg/Berlin. Die hohen Kraftstoffpreise bedrohen in großem Maße Arbeitsplätze im ostdeutschen Verkehrsgewerbe. Darauf haben sieben Speditionsverbände in einem offenen Brief an Vorsitzende der Bundestagsparteien und Bundestagsabgeordnete hingewiesen, der heute in Neubrandenburg veröffentlicht wurde. Die hohe Belastung durch Mineralöl- und Ökosteuer sorge für katastrophale Ertragslagen in den meist mittelständischen Firmen. Die Verbände vertreten nach eigenen Angaben rund 5000 Firmen zwischen Dresden und Rostock. „Das mit der Maut war schon kompliziert, aber diese hohen Spritpreise kann keiner mehr verkraften», sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Norbert Voigt, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Daneben beteiligten sich drei Verbände aus Berlin und Brandenburg und je einer aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt an der Aktion. Der Osten sei zudem ohne ausreichende Rücklagen und wegen der Konkurrenz aus Osteuropa stärker benachteiligt. Die Teuerung belaste vor allem das Straßengütergewerbe. In Deutschland seien die Kraftstoffpreise im internationalen Vergleich enorm hoch und könnten nicht mehr durch höhere Entgelte ausgeglichen werden, hieß es. „Wider Erwarten haben die meisten Speditionen die Mehrkosten der Maut noch weiterreichen können, aber mehr geht bestimmt nicht“, sagte Voigt. Mehr als zwei Drittel des deutschen Kraftstoffpreises fließe in die Staatskasse. (dpa)
Ostdeutsches Verkehrsgewerbe beklagt hohe Kraftstoffpreise
Branche macht in offenen Brief an die Bundestagsparteien und Bundestagsabgeordnete auf die Misere aufmerksam