Online-Mautserie: Grenzerfahrungen, Teil I

12.01.2005 10:00 Uhr

Die norddeutsche Verkehrswirtschaft verzeichnete in der ersten Januar-Woche einen im Großen und Ganzen problemlosen Mautstart / Mit Bildergalerie

Norddeutschland – "Still ruht die See"

Einen im Großen und Ganzen problemlosen Mautstart vermeldete die norddeutsche Verkehrswirtschaft. Die noch im Vorfeld befürchteten großen Staus, zumal in den großen norddeutschen Containerhäfen, blieben aus. Hans Stapelfeldt (Stapelfeldt Container Transport, Hamburg), zugleich auch Mitglied im Vorstand des Landesverband Straßenverkehrsgewerbe Hamburg (LSH), bescheinigte vor allem den im Container-Trucking tätigen Firmen ein hohes Maß an Professionalität bei der Maut-Vorbereitung. "Es gab keine Komplikationen", sagte Stapelfeldt gegenüber VerkehrsRundschau Online. Die Unternehmen hätten ihre eigenen LKW und auch die ihrer Sub-Unternehmer mit OBUs ausgerüstet und das Personal gut geschult. Ein besonderes Augenmerk galt aus Stapelfeldts´ Sicht der Mautabrechnung. In seinem Unternehmen mit 30 eigenen LKW seien alle Fahrer zunächst angewiesen, die Mautstrecken noch handschriftlich zu notieren, damit eine Überschlagsrechnung möglich ist. Ein großes Lob sprach Stapelfeldt der Hamburger Wirtschaftsbehörde (vergleichbar einem Länder-Wirtschaftsministerium, d. Red.). Ihr Einsatz, auch und gerade gegenüber Toll Collect, habe dazu geführt, dass im Hamburger Hafen eine Vielzahl von Mautterminals aufgestellt wurde, so dass es zu keinen Ballungen kam. Auch nach Einschätzung des Unternehmensverbands Hafen Hamburg stellt sich die Mauteinführung durchaus erfolgreich dar, "wenngleich unsere Grundkritik an der deutschen Maut bleibt: Wir hätten gerne eine gesamteuropäische Lösung bei den Wegekosten", so Norman Zurke, Geschäftsführer beim UV. Zugleich sprach er sich dafür aus, noch nicht vorzeitig in Euphorie auszubrechen. Die erste Woche sei in eine verkehrsschwache Zeit gefallen. Man müsse den Monat Januar abwarten, um zu einem aussagekräftigeren Urteil zu kommen. "Vorschnell" ist aus Zurkes´ Sicht die Entscheidung bei Toll Collect, sich nach gerade einer Woche Mautbetrieb von einigen Hundert Mauthelfern zu trennen. An Toll Collect habe man zudem die dringende Empfehlung herangetragen, das Menü der Mautautomaten um weitere Fremdsprachen zu ergänzen, vor allem um weitere Ostsprachen wie Russisch oder Tschechisch. "Angenehm überrascht" in Mecklenburg-Vorpommern Im Kieler Hafen, der unter den deutschen Ostseehäfen weiterhin eine besondere Stellung bei den Fährverkehren von und nach Russland sowie dem Baltikum einnimmt, freut man sich darüber, dass Toll Collect am Ende doch noch Mautterminals aufgestellt hatte. Seit Jahresanfang arbeiten im gesamten Hafenbereich an drei Standorten diese Automaten, teilte die Seehafen Kiel GmbH mit. Die Automaten würden angenommen, und zwar nicht nur durch ausländische, sondern auch durch Fahrer deutscher Unternehmen. Zu längeren Wartezeiten für Fahrer im Zusammenhang mit dem Einbuchen sei es bislang am Norwegenterminal gekommen, während dies für die Automaten im Bereich des Ostuferhafens (Ost-Verkehre) sowie Schwedenkais (Schweden-Verkehre) nicht der Fall sei. "Angenehm überrascht" zeigte sich auch Norbert Voigt, Geschäftsführer des Landesverband Verkehrsgewerbe Mecklenburg-Vorpommern (LVMV), gegenüber unserem Online-Dienst. Teile des LVMV-Präsidiums machten sich am ersten Mautarbeitstag, 3.Januar, auf den Weg zu den Grenzübergängen Pomellen und Linken. "Wir alle waren angenehm überrascht", so Voigt. Vor allem die Mautberater erhielten ein Extra-Lob. "Die Mauthelfer waren fachlich sehr gut geschult. Verschiedene konnten perfekt mit Polnisch weiterhelfen." (von E.-H. Arndt) Weitere Informationen rund um die neue Schwerverkehrsabgabe in Deutschland finden Sie in der Infoline LKW-Maut von VerkehrsRundschau Online.

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