Der Nutzfahrzeugindustrie geht es unverändert gut. Das hat einmal mehr die IAA in Hannover bewiesen: 14 Prozent mehr Aussteller als im Jahre 2004, rund 250 erstmals vorgestellte Exponate und deutlich gestiegene Besucherzahlen bestätigen, so der Verband der Automobilindustrie VDA, die ungebrochene Wachstumstendenz der Branche. Stärker als in früheren Jahren stand diesmal das Thema Sicherheit im Mittelpunkt vieler Ausstelleraktivitäten. Vom „Safety Truck“ über das Konzept „Safetyplus“ bis hin zu technischen Einzellösungen bei Fahrerassistenzsystemen gab es viel Neues zu sehen. Abstandsgeregelter Tempomat, Notbremsassistent und Spurverlassenswarner sollen beispielhaft für die Bemühungen der Hersteller stehen. Thematisch erst auf den zweiten Blick, aber dann umso einleuchtender passt ein weiteres Highlight der IAA zum Problemfeld Sicherheit: Der 25-Meter-Truck, vom VDA und seinen Mitgliedern unter dem Titel „EuroCombi“ auf der Messe präsentiert. Denn dass bei solch übergroßen Zugkombinationen der Ruf der Öffentlichkeit nach weiter gehenden Sicherheitsmaßnahmen laut wird, muss wohl nicht extra erwähnt werden. Und die Mehrheit der Politiker wird im Hinblick auf die Wählergunst kaum anders denken. Wer also bislang glaubte, künftig die gleichen Gütermengen mit zwei statt drei Zugmaschinen ziehen und darum einfach ein Fahrzeug abschaffen zu können, irrt gewaltig. Im Gegenteil: Neue, leistungs- und sicherheitstechnisch hochgerüstete und damit teurere LKW müssen her! Man braucht sich also keine Sorgen zu machen, dass die Nutzfahrzeugindustrie nicht auch morgen wüsste, woher das Wachstum kommen könnte. Rudolf Gebhardt Stellvertretender Chefredakteur
Nutzfahrzeugmarkt: Wachstum mit Ansage
Der Kommentar der Woche von Rudolf Gebhardt, Stellvertretender Chefredakteur