Zoetermeer/Niederlande. Die hohe Stauanfälligkeit des niederländischen Fernstraßennetzes wird nach Einschätzung des Güterkraftverkehrsverbandes TLN (Transport en Logistiek Nederland) und des Logistik- und Verladerverbandes EVO zu einer immer größeren Belastung für die niederländische Volkswirtschaft. In ihrem jetzt gemeinsam vorgelegten aktuellen Stauentwicklungs-Bericht „Economische Wegwijzer") zeichnen die Verbände ein düsteres Bild: Bis Jahresende dürften die landesweiten Staufolgekosten – beispielsweise verursacht durch Wartezeiten, Lohnkosten, erhöhte Treibstoffkosten und weitere Kostenarten – für die niederländische Wirtschaft auf 500 Millionen Euro angewachsen sein. Das wären vier Prozent mehr als 2004. Der Betrag wäre sogar noch um 60 Millionen Euro höher ausgefallen, wären nicht inzwischen an den besonders staukritischen Autobahnabschnitten zusätzliche Entlastungsfahrbahnen eingerichtet worden, die ausschließlich während der morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzenzeiten für den Verkehr freigegeben werden. Von diesen Fahrbahnen (niederländisch: „Spitsstrok") müssten aber noch wesentlich mehr geschaffen werden, meinen TLN und EVO unisono. Die beiden Verbände legen den Erfahrungsbericht im halbjährlichen Abstand vor. Der Schwerpunkt der Straßenengpässe liegt im Südwesten der Niederlande. (eha)
Niederlande: Staus kosten 500 Millionen Euro im Jahr
Stauentwicklungsbericht offenbart hohe Folgekosten der Verkehrsverstopfungen