Neue EU-Umweltstrategie für Kraftfahrzeuge

07.02.2007 15:30 Uhr

Deutsche Autolobby setzt sich in Brüssel durch: EU-Kommission schlägt neue Strategie zur Verringerung von Kohlendioxidemissionen für in der EU produzierte PKW und Kleintransporter vor

Brüssel/Belgien. Die EU-Kommission hat heute eine neue Strategie zur Verringerung von Kohlendioxidemissionen (CO2) der in der EU produzierten neuen PKW und Kleintransporter vorgeschlagen. Ziel ist die Erfüllung der EU-Verpflichtungen im Kyoto-Protokoll zur Minderung der Treibhausgasemissionen. Durch Verbesserungen bei der Fahrzeugtechnologie sollen die durchschnittlichen CO2-Emissionen auf 130 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Mit zusätzlichen Maßnahmen soll eine Reduzierung um weitere 10 Gramm pro Kilometer erreicht werden, was insgesamt einem Kraftstoffverbrauch von 4,5 Litern pro 100 Kilometer bei Dieselwagen und 5 Liter pro 100 Kilometer bei Benzinern entspricht. Damit würden die derzeitigen Emissionen um ein Viertel reduziert. Da die Selbstverpflichtungen der europäischen Hersteller verpufft seien, den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagen bis 2008 auf 140 Gramm pro Kilometer zu senken, sieht sich die Kommission zu gesetzlichen Maßnahmen gezwungen. Dazu gehört ein Rechtsrahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes von neuen PKW und Kleintransportern, den sie „noch vor Jahresende oder spätestens Mitte 2008“ vorschlagen will. Danach müssen die Emissionen der EU-Neuwagen bis 2012 die Auflage von 120 Gramm CO2 pro Kilometer erfüllen. Die durchschnittlichen Grenzwerte für alle Kleintransporter werden bis 2012 auf 175 Gramm und bis 2015 auf 160 Gramm gegenüber 201 Gramm im Jahr 2002 festgesetzt. Die Kommission kündigte dazu „weit reichende Konsultationen mit den Interessengruppen“ und „eine gründliche Folgenabschätzung“ an. Kommissionspräsident Barroso sprach vom weltweit „ehrgeizigsten Maßnahmenpaket“. Der Präsident des EU-Transportministerrates, Bundesverkehrsminister Tiefensee, dringt auf die Klärung der Frage, „wie eine auf Marktsegmente bezogene gesetzliche Regelung konkretisiert werden kann“. Die SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament haben sich gegen eine vordergründige CO2-Reduzierung bei PKW als „nicht ambitioniert genug“ ausgesprochen. In einem „Positionspapier“ befürworten sie „eine Verringerung in allen Kfz-Klassen, also auch für Nutzfahrzeuge und Lastwagen“. (dw)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.