Frankfurt am Main. Von den rund 3400 Beschäftigten bei der Versandtochter des KarstadtQuelle-Konzerns soll 334 betriebsbedingt gekündigt werden, sagte die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Helga Fritz am Dienstag nach einer Betriebsversammlung in Frankfurt. Weitere 70 Stellen sollten durch natürliche Fluktuation wegfallen. Der Großteil des Stellenabbaus betreffe den Logistikbereich. Bei der Betriebsversammlung mit rund 2000 Teilnehmern stellte der Vorstandsvorsitzende des KarstadtQuelle-Konzerns, Thomas Middelhoff, nach Angaben der Betriebsrätin das Konzept für eine Neuausrichtung des Neckermann Versands vor. Um aus den roten Zahlen zu kommen, will der Konzern den Internetvertrieb ausbauen, das Sortiment straffen und verstärkt jüngere Kunden ansprechen. Der Versandhandel mit den Dachmarken Quelle und Neckermann hatte im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent auf 1,52 Milliarden Euro verzeichnet. Der Personalabbau ist Teil der Sanierung. Bei Quelle und Neckermann sollen dem Vernehmen nach insgesamt rund 1000 Stellen gestrichen werden. "Wir haben die Mitarbeiter von Quelle und Neckermann detailliert darüber unterrichtet, wie und in welchem Zeitraum der Stellenabbau vor sich gehen wird", sagte Konzernsprecher Jörg Howe. Man werde damit aber nicht an die Öffentlichkeit gehen, weil es eine betriebsinterne Angelegenheit sei. Betriebsrätin Fritz geht davon aus, dass die ersten Kündigungen nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts Anfang 2006 ausgesprochen werden. Nach Angaben des im Quelle-Aufsichtsrat vertretenen Ver.di-Funktionärs Johann Rösch sollen etwa zwei Drittel der in der Karstadt-Versandsparte zu streichenden 1000 Stellen auf Quelle entfallen.
Neckermann Versand baut Stellen ab – Logistikbereich besonders betroffen
Beim Neckermann Versand in Frankfurt wird bis Ende 2007 mehr als jede zehnte Stelle gestrichen. Die meisten Arbeitsplätze sollen offenbar im Logistikbereich abgebaut werden.