Mannheim. Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) hat sich für einen deutlichen Ausbau des Gütertransports auf den Wasserstraßen des Landes ausgesprochen. Derzeit erreiche die Schifffahrt mit jährlich rund 34 Millionen Tonnen Fracht auf Rhein, Main und Neckar gerade einmal einen Anteil von rund sieben Prozent am gesamten Gütertransportaufkommen im Südwesten. "Das kann nicht so bleiben und muss sich schon deshalb ändern, weil die Binnenschifffahrt zu den umweltfreundlichsten Verkehrsmitteln zählt", sagte Gönner am Montag bei einem Besuch des Mannheimer Hafens.
Laut einer vom Umweltministerium in Auftrag gegebenen Studie könnte der Güterumschlag an den Häfen im Südwesten in den kommenden 15 Jahren um mehr als 80 Prozent gesteigert werden. Allerdings gebe es dabei noch zahlreiche Hürden. "Man wird an vielen Stellschrauben drehen müssen, um die zehn größeren Binnenhäfen im Land weiter zu Verkehrsdrehscheiben auszubauen", sagte die Ministerin. Die Häfen in den Regionen sollte zudem enger und auch grenzüberschreitend kooperieren.
Bedarf sieht die Ministerin auch beim Ausbau der Wasserstraßen im Land. Das betreffe vor allem den Neckar, auf dem bislang nur Schiffe von einer maximalen Länge von 105 Metern fahren könnten. Mit dem vom Bund angestoßenen Schleusenausbau könnten ab 2025 dann auch Binnenschiffe mit einer Länge von 135 Metern Güter zwischen Plochingen, Stuttgart und Heilbronn sowie Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam transportieren. Zugleich appellierte die Ministerin an die Wirtschaft, den Güterschiffsverkehr stärker als Transportalternative zur Straße und Schiene zu berücksichtigen. (dpa)