München. Die Bayerische Staatsregierung will den Maut-Ausweichverkehr durch Sperrungen stoppen. Die Bezirksregierungen im Freistaat sollen die bei LKW-Fahrern beliebten Ausweichstrecken entlang der Autobahnen für LKW über zwölf Tonnen sperren dürfen. Das beschloss das Kabinett heute in München. Damit sollen die Fahrer zurück auf die Fernstraßen gezwungen werden. Auf einzelnen Bundesstraßenabschnitten habe es gravierende Steigerungen des LKW-Verkehrs gegeben. Nicht geplant ist eine Ausweitung der Mautpflicht. Voraussetzung für die Streckensperrungen ist die Zustimmung des Bundesrats, der sich am 21. Dezember 2005 in Berlin mit dem Thema befassen wird. Dann könnten die Änderungen bereits zum 1. Januar 2006 in Kraft treten. „Die Mautflüchtlinge müssen zurück auf die Autobahn“, sagte Innenminister Günther Beckstein (CSU). Es gehe nicht an, dass der Schwerlastverkehr aus ganz Europa die Anwohner an den Ausweichstrecken mit Lärm und Abgasen überziehe. In Bayern besonders betroffen sind nach Angaben der Staatskanzlei die Bundesstraße 8 zwischen Würzburg und Nürnberg sowie Regensburg und Passau und die Bundesstraße 2 von Nürnberg nach Passau. In Teilbereichen hat sich die Zahl der durchfahrenden LKW dort um bis zu 800 Fahrzeuge am Tag erhöht. (dpa/tbu)
Maut-Ausweichverkehr: Bayern will Strecken dicht machen
Bayerische Staatsregierung fordert Sperrungen für LKW ab zwölf Tonnen auf besonders betroffenen Bundesstraßenabschnitten