Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN rechnet dank seines eingeleiteten Sparkurses mit einer spürbaren Gewinnsteigerung in diesem Jahr. 2002 habe sich das Ergebnis vor Steuern schon wieder leicht um sechs Millionen Euro auf 219 Millionen verbessert, sagte Konzernchef Rudolf Rupprecht am Donnerstag in München. "Sie sehen daran, dass wir das konjunkturell sehr schwierige Jahr trotz der starken Belastungen in einzelnen Bereichen recht gut überstanden haben." Während sich das Geschäft mit Lastwagen deutlich besser entwickelt hat, machen MAN Gewinneinbrüche im Druckmaschinengeschäft sowie Verluste im Bus-Bereich und im Raumfahrtgeschäft zu schaffen. Durch eine höhere Steuerbelastung ging der Jahresüberschuss im MAN-Konzern 2002 unter dem Strich um drei Prozent auf 147 Millionen Euro zurück. Die Aktionäre können dennoch mit einer unveränderten Dividende von 0,60 Euro je Aktie rechnen. Der Umsatz im MAN-Konzern sank um zwei Prozent auf 16 Milliarden Euro. Angesichts eines stabilen Auftragseingangs von 15,7 Milliarden Euro rechnet MAN in diesem Jahr mit einem weitgehend stabilen Umsatz. Dennoch will MAN die Früchte seines Sparkurses ernten und einen höheren Gewinn einfahren. Zu dem Sparprogramm bei MAN gehörte auch der bereits angekündigte Abbau von 1000 Stellen in diesem Jahr. Schon im vergangenen Jahr hatte MAN rund 6000 Arbeitsplätze gestrichen. Im Konzern sank die Zahl der Beschäftigten um drei Prozent auf 75.054. Das Ausmaß der Gewinnsteigerung 2003 hängt nach Worten von Rupprecht von der weiteren politischen und konjunkturellen Entwicklung ab. Zu der Steigerung des Vorsteuergewinns 2002 haben vor allem der Wegfall von Sonderbelastungen bei der britischen Tochter ERF und die Rückkehr der Nutzfahrzeug-Sparte in die Gewinnzone beigetragen. "MAN Nutzfahrzeuge hat den Turnaround geschafft", sagte Rupprecht. Nach einem Verlust von 49 Millionen Euro 2001 erzielte die Sparte durch Kosteneinsparungen und Stellenabbau wieder ein Ergebnis vor Steuern von 13 Millionen Euro. Im Lkw-Geschäft habe MAN bewusst auf ertragsschwaches Geschäft verzichtet. Dadurch sank der Marktanteil in Westeuropa von 16,2 Prozent auf 14 Prozent. Sorgenkind blieb das Bus-Geschäft, das den Verlust noch einmal von 54 auf 84 Millionen Euro erhöhte. In diesem Jahr will MAN den Verlust dort halbieren. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen in der Produktion werde weiter voran getrieben, kündigte der Konzernchef an. Der Anteil der Auslandsarbeitsplätze in der Bus-Produktion soll dadurch von derzeit 40 Prozent auf 60 Prozent steigen. (tw/dpa)
MAN will 2003 von Sparkurs profitieren und Gewinn steigern
Konzernchef Rupprecht: "MAN Nutzfahrzeuge hat den Turnaround geschafft"