München. Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hält den Druck auf die Lohnkosten trotz eines erwarteten Ergebnisschubs in diesem Jahr aufrecht. Die Kostensituation bleibe ein wichtiges Thema, vor allem bei den Nutzfahrzeugen, sagte MAN-Chef Hakan Samuelsson gestern in München. So hatte Samuelsson in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ am vergangenen Wochenende bekräftigt, er wolle bei den Nutzfahrzeugen die Lohnkosten um 20 Prozent senken. „Wir haben 20 Prozent höhere Arbeitskosten als unsere Konkurrenten in Italien oder Schweden, vor allem weil wir in Deutschland 200 Jahresarbeitsstunden als die Konkurrenz. Wir müssen diese Lücke schnell schließen“, so der MAN-Vorstandschef gegenüber der Tageszeitung. Derzeit liefen dazu Verhandlungen auf betrieblicher Ebene mit der Arbeitnehmerseite. Einfachster Weg, die Arbeitskosten zu senken, sei eine Verlängerung der Arbeitszeiten. Nach den ersten elf Monaten sieht sich der Konzern auf der Zielgeraden für seine Pläne im Gesamtjahr. Nach einem Umsatzplus von Januar bis November um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 13 Milliarden Euro würden für das Gesamtjahr Erlöse von rund 15 Milliarden Euro (Vorjahr: 14,9 Milliarden Euro) erwartet, sagte Samuelsson. Beim operativen Ergebnis will MAN die Marke von 700 Millionen Euro (Vorjahr: 566 Millionen Euro) klar übertreffen. Der Auftragseingang legte in den ersten elf Monaten um 18 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro zu, im November belief sich das Plus auf vier Prozent. Seine künftigen Wachstumspläne will der Konzern unter anderem mit einer Produktion in Indien umsetzen. Dafür seien die Beteiligung an einem Joint Venture sowie Investitionen von mehr als 150 Millionen Euro eingeplant, sagte Samuelsson. (dpa/tbu)
MAN auf Kurs
Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeug-Konzern will beim Ergebnis 2005 die Marke von 700 Millionen Euro klar übertreffen und verhandelt über Maßnahmen zur Senkung der Arbeitskosten in Deutschland