Im Tarifstreit bei der Lufthansa ruhen die Hoffnungen erneut auf einem erfahrenen Politiker. Hamburgs früherer Regierungschef Klaus von Dohnanyi soll nach monatelangem vergeblichen Ringen um mehr Geld für die 52 000 Beschäftigten am Boden und in den Kabinen einen Durchbruch schaffen - und es damit Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher nachtun, der vor zwei Jahren im erbitterten Tarifkampf mit den Piloten eine Einigung erreichte. Der 74 Jahre alte Sozialdemokrat Dohnanyi hat sich eine schwierige Mission aufgehalst. Wegen des drohenden Irak-Kriegs drängt zudem die Zeit. Sobald sich der Vermittler eingearbeitet hat, soll die Schlichtung beginnen, teilten die Tarifparteien mit. Einen Termin gebe es zunächst aber noch nicht. Zwischen den verhärteten Fronten wird der frühere Bundesbildungsminister, der auch Sonderbeauftragter der Treuhandanstalt in den neuen Ländern war, Schwerstarbeit leisten müssen. Die Gewerkschaft hält an der Forderung von neun Prozent mehr Geld fest, auch wenn Verhandlungsführer Jan Kahmann Entgegenkommen bei Prozenten und Laufzeiten signalisierte. Die Lufthansa lehnt ein Plus diesen Ausmaßes ab und verweist auf ihr zuletzt erhöhtes Angebot mit Einkommensverbesserungen von 2,9 Prozent Anfang 2003 sowie 1,8 Prozent im Dezember. (vr/dpa)
Lufthansa hofft im Tarifstreit auf erfahrenen Polit-Schlichter
Verhandlungstermin noch offen