In seiner Rede auf der Veranstaltung der US-amerikanischen Transport- und Logistikindustrie kritisierte Otto vor rund 400 Teilnehmern, dass Luftfracht immer noch zu häufig als möglicher Zusatzertrag zum Passagiergeschäft betrachtet werde und zu oft keinen besonderen Top-Management-Fokus habe. Auf Grund der zum Teil katastrophalen Ertragssituation und einer extrem hohen Kapitalbindung verlören die Carrier zunehmend ihre Investitionsfähigkeit. "In der Door-to-Door-Logistikkette übernehmen die Carrier heute mehr als 80 Prozent der Investitionssumme" so Otto weiter. Gleichzeitig sei es den Spediteuren gelungen, sich innerhalb der Logistikkette ausgezeichnet zu positionieren und auch in Krisenzeiten sehr erfolgreich zu agieren. Mittelfristig bedrohe dieses Ungleichgewicht zwischen Spediteuren und Luftfrachtcarriern die Entwicklung der gesamten Transportindustrie. "Aus der derzeitigen Win-Lose-Situation muss dringend eine Win-Win-Partnerschaft werden", fordert Otto. Dazu müsse die Zusammenarbeit beider Seiten dauerhaft intensiviert werden. Auch wenn die weltwirtschaftliche Entwicklung derzeit in einer Phase der Stagnation sei, rechnet Otto mittelfristig mit einem jährlichen Wachstum des Luftfrachtaufkommens von durchschnittlich sechs Prozent.
Lufthansa Cargo sucht Nähe zu den Spediteuren
Die Branche müsse professioneller werden, forderte Andreas Otto, Vorstandsmitglied von Lufthansa Cargo auf der CNS Partnership Konferenz in Miami (USA).