Lufthansa Cargo: Ausblick trübt Stimmung

30.03.2006 17:06 Uhr

Frachtairline verlängert Sparprogramm um ein Jahr: Umsatzzuwächse resultieren vor allem aus Kerosinzuschlägen

Frankfurt/Main. Die Lufthansa-Frachttochter Cargo liegt hinter den eigenen Wachstumsplänen zurück und verlängert deshalb ihr Sparprogramm bis Ende 2007. Als Grund für die Verzögerung nannte der scheidende Vorstandschef Jean-Peter Jansen heute in Frankfurt die weiterhin hohen Kerosinpreise sowie den starken weltweiten Wettbewerb. Nach dem Abbau von mehr als zehn Prozent der Stellen auf nun 4700 Beschäftigte sind aber keine zusätzlichen Stellenstreichungen geplant. Zu den weiteren Sparmaßnahmen gehört unter anderen die bessere Auslastung der Frachtkapazitäten der aus 19 Flugzeugen bestehenden Cargo-Flotte sowie des Frachtraums an Bord der Passagiermaschinen der Lufthansa. Das Frachtaufkommen blieb 2005 mit etwas mehr als 1,7 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Die Lufthansa-Tochter erzielte pro transportiertes Kilogramm jedoch einen höheren Erlös. Der Konzernumsatz stieg um knapp zehn Prozent auf 2,88 Milliarden Euro. Dies ist vor allem auf mehrfach angehobene Kerosinzuschläge zurückzuführen. Mit Wachstum vor allem in Asien und weiteren Kostensenkungen will die nach eigenen Angaben zweitgrößte Frachtairline der Welt nachhaltige Ergebnisverbesserungen in Höhe von 233 Millionen Euro erreichen. Ursprünglich sollte dieses Ziel bereits in diesem Jahr erreicht werden. Der operative Gewinn konnte 2005 von 34 auf 108 Millionen Euro verdreifacht werden. In diesem Jahr werde er „höchstens auf Vorjahresniveau“ ausfallen, hieß es. Sorgen macht Lufthansa Cargo das ab 2009 beschlossene Nachtflugverbot am Heimatstandort Frankfurt, einem der wichtigsten Frachtumschlagplätze Europas. Nach Angaben von Cargo-Chef Jansen wären vom Start- und Landeverbot zwischen 23 und 5 Uhr jeder dritte Cargo-Flug betroffen. Der geplante Flughafenausbau ist an ein Nachtflugverbot gekoppelt. (dpa/sb)

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